Falsche Polizisten nehmen Rentnerin aus

Betrüger mit mehreren Maschen in Jena aktiv

JENA. Gerissene Betrüger haben einer 86-jährigen Frau aus Jena mindestens 8000 Euro abgeknöpft. Einer Bankmitarbeiterin ist es zu verdanken, dass das Opfer nicht noch mehr Geld verloren hat.

In den vergangenen vier Wochen hatte die Rentnerin mehrfach Beträge zwischen 2000 und 3000 Euro in die Türkei überwiesen. Falsche Polizisten hatten sich immer wieder telefonisch bei ihr gemeldet und ihr vorgegaukelt, dass in der Türkei Betrüger gefasst worden wären, die auch sie schädigen wollten. Die Geldbeträge seien notwendig, um einen Rechtsanwalt und einen Dolmetscher zu bezahlen und um ihr Erscheinen vor Gericht abzuwenden.Die Frau war fassungslos, als sie von der Kriminalpolizei erfuhr, dass sie skrupellosen Betrügern aufgesessen ist.

Die Täter haben ein geringes Entdeckungsrisiko. „Während in allen anderen derzeit bekannt gewordenen Fällen Kriminelle als Geldabholer fungierten und sich der Gefahr aussetzten, festgenommen zu werden, waren die hier überflüssig“, teilt die Polizei mit. Damit ähnele die Masche der mit den falschen Gewinnversprechen, wo den Opfern hohe Gewinne bei einer Lotterie versprochen werden, diese aber erstmal Geld für Auslagen in die Türkei überweisen sollen.

Auch solch einen Versuch gab es am Donnerstag in Jena. Ein Jenaer informierte die Polizei, dass er wenige Minuten zuvor einen Telefonanruf von einem „Notar Bertelsmann und Partner“aus Hamburg erhalten hätte. Der angebliche Notar teilte ihm mit, dass er einen Lottogewinn in Höhe von 48 500 Euro gemacht hätte und zum Abruf des stattlichen Gewinns 250 Euro Bearbeitungsgebühr entrichten sollte.

Die ominöse Aktennummer lautet in diesem Fall 58353. Der Anruf erfolgte von der Telefonnummer (040)87409677. Im Internet wird vor diesem „Notar Bertelsmann“umfangreich gewarnt.

Nach der Forderung von 250 Euro Bearbeitungsgebühr schieben die Betrüger in der Regel nach und verlangen mehrere tausend Euro, die dann auf ein Konto in Pakistan transferiert werden sollen.