Thüringische Landeszeitung (Jena)
Die Schwäche der anderen
Über die prekäre Situation beim FF USV
Für den FF USV Jena steht am Wochenende das wohl wichtigste Spiel der BundesligaGeschichte an. Beim Letzten in Gladbach muss ein Sieg her, sonst könnte es eingedenk des Restprogramms schon bald zappenduster werden.
Die Bilanz seit dem Trainerwechsel mit nur einem Sieg aus zehn Spielen ist aber katastrophal. Und genau das ist die Wahrheit, die auf dem Platz liegt – und das im wahrsten
Sinne des Wortes: Auf dem Trainingsplatz wurde Christian FranzPohlmann im Herbst vergangenen Jahres vom Vorstand unter dem Beifall jener Mannschaft freigestellt, die hinterher auf dem BundesligaPlatz keine Ergebnisse lieferte. Wie auch!?
Falls diese Truppe die Klasse hält, dann nicht aufgrund eigener Stärke, sondern aufgrund der Schwäche der anderen. Schon jetzt fällt die BayerElf in Leverkusen, der direkte Konkurrent im Abstiegskampf, personell auseinander – eine Spielerin nach der anderen verkündet ihren Weggang. Dieses Drama vom Rhein könnte Jena ein weiteres Jahr in der Bundesliga bescheren – und auch den Vertrag des geschassten FranzPohlmann bis 2018 verlängern. Dass der auf Zahlung des ihm zustehenden Gehaltes klagt, ist verständlich. Dass der Verein versucht, ihn am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen, damit er einem für ihn vielleicht nachteiligen Vergleich zustimmt, passt ins Bild.