Thüringische Landeszeitung (Jena)
Jenaer Basketballer gewinnen Aufsteiger-Krimi
In einem extrem ausgeglichenen Spiel behält Science City mit 91:90 gegen Vechta die Oberhand
JENA. In einem echten Krimi hat Basketball-Bundesligist Science City Jena gestern Abend die Negativserie von sechs Niederlagen in Folge beendet. Gegen Mitaufsteiger Rasta Vechta gab es einen knappes 91:90. „Wir sind froh endlich mal wieder zuhause gewonnen zu haben. Der Druck am Ende war enorm hoch. Doch wir haben standgehalten“, sagte Julius Wolf
Im Mai 2016 war das Duell dieser beiden Teams noch der Höhepunkt einer grandiosen ProA-Saison. Am Ende konnte sich Jena im Finale knapp behaupten. Dass die Partie fast ein Jahr später zumindest aus sportlicher Sicht kaum eine Bedeutung haben würde, hätte vor der Saison wohl keiner gedacht. Aber die Niedersachsen stehen schon als Absteiger fest und Science City hat den Klassenerhalt bereits vor Wochen gesichert.
Dennoch wollten natürlich beide Teams das Aufsteigerduell für sich entscheiden, entsprechend ausgeglichen ging es auf dem Parkett zu. Nach zehn Minuten hieß es 23:23. Spektakulär wurde es immer unterm Rasta-Korb, wenn der Ball bei Goodwin landete. Er schnappte sich mehrfach die Kugel und stopfte sie durch die Reuse. Und zwischenzeitlich sah es im zweiten Viertel so aus, als würde sich Jena absetzen können. Aber das verhinderte einerseits die schwache Dreierquote von nur zwölf Prozent in den ersten 20 Minuten und andererseits individuelle Fehler. So kam Vechta wieder heran und bis zur Pausensirene hieß es 40:40.
Die miserable Dreierquote war scheinbar auch Thema in der Pause, denn Jenas Spezialist für diese Angelegenheit, Julius Jenkins, versenkte zu Beginn des dritten Viertels gleich mal vier Stück und sorgte so dafür, dass Science City sich beim 60:54 eine kleine Führung erarbeiten konnte. Doch es blieb dabei, dass sich keine Mannschaft in diesem Spiel absetzen konnte und so glich Vechta in der letzten Sekunde des dritten Viertels zum 63:63 aus. Zu Beginn der letzten zehn Minuten erarbeitete sich Science City wieder einen knappen Vorsprung und baute diesen kontinuierlich aus. Beim 88:77 schien alles gelaufen. Doch Vechta kämpfte sich wieder heran, 30 Sekunden vor dem Ende hieß es 88:85 und die Lichter gingen aus.
Nach einer kurzen Pause, um den Defekt zu beheben, konnte es weitergehen. Für die 2603 Zuschauer, unter ihnen auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), wurde die Partie zum Thriller. Vechta warf jetzt alles in Waagschale, wollte die 28. Niederlage im 30. Spiel unbedingt verhindern, doch der Gastgeber behielt letztlich die Nerven und sicherte sich einen knappen 91:90-Erfolg.
Deutlichen Vorsprung fast noch verspielt