Thüringische Landeszeitung (Jena)
Abraham: Sieg oder Karriereende
In Erfurt geht es heute um die BoxZukunft
ERFURT. Der blutige WM-Sieg mit einem gebrochenen Kiefer begründete 2006 seinen Nimbus. Für Profiboxer Arthur Abraham, den „harten Hund“, geht es heute in Erfurt wieder einmal um alles. Der letzte Publikumsmagnet der schwer angeschlagenen Branche in Deutschland, seit gut einem Jahr ohne Titel, will noch einmal ganz nach oben: Wieder Weltmeister werden, mit 37 Jahren. Voraussetzung dafür ist in der Erfurter Messe ein Sieg in einer WM-Ausscheidung gegen Robin Krasniqi (MDR, 22.30 Uhr). Eine Niederlage bedeutet – auch, wenn Abraham davon nichts wissen will – wohl das Karriereende. „Das ist Arthurs letzte Chance“, sagte sein knorriger Trainer Ulli Wegner, der vier Tage nach dem richtungsweisenden Fight 75 Jahre alt wird. Reduzierte Nahrungsaufnahme war für Abraham in den letzten Tagen das Gebot der Stunde. „Es müssen noch drei bis vier Kilo runter“, hatte er am Dienstag in Erfurt beiläufig erklärt und ließ damit womöglich Rückschlüsse auf seinen Trainingseifer zu. Gestern ging er 70 Minuten verspätet über die Waage und erreichte geradeso das Supermittelgewichts-Limit von 76,203 Kilogramm, sein Gegner wog 75,6 Kilogramm. Der Krasniqi-Manager Ulf Steinforth fordert eine Bestrafung des ExWeltmeisters Abraham. Sein Trainer Ulli Wegner hatte für die Verspätung einen defekten Fahrstuhl verantwortlich gemacht. Abrahams Stallgefährte Tyron Zeuge ist im Moment der einzige deutsche Weltmeister in einem der vier großen Weltverbände. (dpa)