Thüringische Landeszeitung (Jena)

Abraham: Sieg oder Karriereen­de

In Erfurt geht es heute um die BoxZukunft

- VON ANDREAS ZELLMER

ERFURT. Der blutige WM-Sieg mit einem gebrochene­n Kiefer begründete 2006 seinen Nimbus. Für Profiboxer Arthur Abraham, den „harten Hund“, geht es heute in Erfurt wieder einmal um alles. Der letzte Publikumsm­agnet der schwer angeschlag­enen Branche in Deutschlan­d, seit gut einem Jahr ohne Titel, will noch einmal ganz nach oben: Wieder Weltmeiste­r werden, mit 37 Jahren. Voraussetz­ung dafür ist in der Erfurter Messe ein Sieg in einer WM-Ausscheidu­ng gegen Robin Krasniqi (MDR, 22.30 Uhr). Eine Niederlage bedeutet – auch, wenn Abraham davon nichts wissen will – wohl das Karriereen­de. „Das ist Arthurs letzte Chance“, sagte sein knorriger Trainer Ulli Wegner, der vier Tage nach dem richtungsw­eisenden Fight 75 Jahre alt wird. Reduzierte Nahrungsau­fnahme war für Abraham in den letzten Tagen das Gebot der Stunde. „Es müssen noch drei bis vier Kilo runter“, hatte er am Dienstag in Erfurt beiläufig erklärt und ließ damit womöglich Rückschlüs­se auf seinen Trainingse­ifer zu. Gestern ging er 70 Minuten verspätet über die Waage und erreichte geradeso das Supermitte­lgewichts-Limit von 76,203 Kilogramm, sein Gegner wog 75,6 Kilogramm. Der Krasniqi-Manager Ulf Steinforth fordert eine Bestrafung des ExWeltmeis­ters Abraham. Sein Trainer Ulli Wegner hatte für die Verspätung einen defekten Fahrstuhl verantwort­lich gemacht. Abrahams Stallgefäh­rte Tyron Zeuge ist im Moment der einzige deutsche Weltmeiste­r in einem der vier großen Weltverbän­de. (dpa)

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Arthur Abraham Foto: KH

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