Thüringische Landeszeitung (Jena)
Was ist für Sie Zuhause, Elisabeth Pähtz?
Wenn man so oft umzieht wie ich, ist das Zuhause dort, wo man gerade wohnt. Geboren und aufgewachsen bin ich in Er- furt, war durch das Schachspielen für einen russischen Verein aber als Jugendliche oft und lan- ge in Russland. Dort habe ich mich immer sehr wohlgefühlt. Vielleicht, weil das Schachspielen ein selbstverständlicher Teil der russischen Kultur ist. Später habe ich in Dresden, Berlin, der Türkei und Italien gewohnt. Überall war das Lebensgefühl anders, aber ich habe mich an jedem Ort schnell eingelebt. Im Augenblick wohnen mein Mann und ich in Heidelberg. Als Schachspielerin bin ich relativ unabhängig, was den Wohnort betrifft, und mein Mann kann an der hiesigen Uni seine Forschungsprojekte verfolgen.
Mindestens einmal im Monat bin ich aber in meiner Heimatstadt
„Wenn ich nach Hause komme, gibt es natürlich Gehacktes und Wurst.“
Erfurt bei meinen Eltern. Wenn ich nach Hause komme, gibt es natürlich Gehacktes und Wurst oder auch Thüringer K ö- ße. Da freue ich mich jedes Mal drauf. Diese typisch thüringischen Spezialitäten wie K ackw rst bekommt man einfach nirgendwo anders in so guter Qualität. In der Wohnung mei- ner Eltern in Erfurt stehen auch all die Pokale, die mein Vater, mein Bruder und ich im Laufe der Jahre als Schachspieler ge- wonnen haben. Meine Mutter freut sich über jeden neuen Staubfänger und für meinen Vater sind mit den Trophäen schöne Erinnerungen verbunden.
Ich selbst besitze trotz meiner Profession nur ein einziges Schachspiel, das sich besonders gut transportieren lässt. Bei meinen vielen Reisen und Umzügen möchte ich keinen Ballast mit mir herumschleppen. Ich nehme eigentlich immer nur meine Anziehsachen und meinen Schmuck mit. Manche meiner K amotten sind schon 15 oder 20 Jahre alt, aber ich mag sie nach wie vor. Und sie passen auch noch!