Thüringische Landeszeitung (Jena)
Damit der Männertag nicht in der Notaufnahme endet
Auf die Ärzte am Universitätsklinikum wartet heute viel Arbeit – Bier und Übermut führen zu kleineren Unfällen
JENA. Bollerwagen und Bier. Was zünftig als Männertag startet, endet häufig in der Notaufnahme des Uniklinikums. „Es gibt einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen“, sagte der Leiter Christian Hohenstein. Dabei gehe es gar in erster Linie nicht um die so genannten Alkoholleichen. Bier und Übermut seien ein gefährliches Paar, weshalb das eine oder andere Malheur programmiert sei, erklärte der Mediziner. „Man läuft barfuß und tritt in eine Scherbe. Oder man verbrennt sich beim Braten“, erläuterte Hohenstein. Natürlich könne der Alkohol bei heißem Wetter auch den Kreislauf belasten. Für heute sind allerdings erträgliche 20 Grad angekündigt worden. Erfahrungsgemäß sei der Andrang am späteren Nachmittag am größten. Der Tipp des Arztes: Zu Beginn ein alkoholfreies Bier, in der Mitte der Tour ein alkoholfreies Bier und am Ende eins trinken. Die Anzahl alkoholisierter Patienten steigt laut Angaben einer UKJ-Studie, die 2016 veröffentlicht wurde: Während 2010 580 Patienten alkoholbedingt aufgenommen wurden, waren es im darauffolgenden Jahr 632. Etwa zwei bis drei Patienten wöchentlich besitzen einen deutlich erhöhten Promillewert, damit bezeichnen Mediziner Werte ab zwei Promille. Die Notfallmediziner behandeln diese Patienten meist in nächtlichen Stunden zwischen 20 und 5 Uhr, etwa die Hälfte der Betroffenen zwischen Freitag und Sonntag. ( bük)