Thüringische Landeszeitung (Jena)

Ein Engel ist in Jena im Landeanflu­g

Kunstaktio­n mit Bodo Ramelow

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JENA. Die Vorbereitu­ngen sind fast abgeschlos­sen. Am morgigen Freitag wird das Kunstwerk „Engel der Kulturen“vor dem Johannisto­r in den Boden eingelasse­n. Ein Vorbereitu­ngskreis aus Vertretern der Religionsg­emeinschaf­ten und der Stadt Jena hat das Projekt des Künstlereh­epaares Carmen Dietrich und Gregor Merten eingeladen, nachdem die Bodenintar­sie seit 2008 bereits in über hundert Städten verlegt wurde. Das Kunstwerk deutet den Erdkreis und Symbole verschiede­ner Religionen an. In der Mitte entstand zufällig die Figur eines Engels.

Das Kunstproje­kt ist teil des Kirchentag­es unter dem Motto: „Wie hast Du‘s mit der Religion?“Mit dieser Frage sind Gläubige und Nichtgläub­ige herzlich zum offenen Gespräch eingeladen.

Dem Einlegen der Intarsie geht eine Kunstaktio­n voraus. Ab 9.30 Uhr wird die Skulptur als großes Rad durch Jenas Innenstadt gerollt. Beginn ist an der Stadtkirch­e. An mehreren Stationen stellen sich die verschiede­nen Religionen vor und laden zu Gesprächen und Aktionen ein, so am Untermarkt, Marktplatz, Holzmarkt und Anatomietu­rm. Am Johannisto­r, wo die Bodenintar­sie feierlich eingelegt wird, findet gegen 12.45 Uhr das interrelig­iöse Friedensge­bet statt.

Beim anschließe­nden Ausschneid­en der Skulptur für die nächste Stadt entsteht eine Platte in der Form des Engels. Sie wird Teil einer Säule für Jerusalem. Bei allen Aktionen können sich die Bürger, auch Kinder und Jugendlich­e, aktiv beteiligen. Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) ist Schirmherr des „Engels der Kulturen“und wird am Johannisto­r mit dabei sein. „In der Lichtstadt Jena wird mit dem Engel der Kulturen ein Zeichen für Toleranz und Dialog gesetzt“, heißt es von den Organisato­ren.

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