Thüringische Landeszeitung (Jena)
Handglockenchor bietet unverwechselbare Klangwelt
Rezension: USamerikanische Musiker sangen und musizierten in der Jenaer Stadtkirche
JENA. Für so manchen Musikfreund bedeutete es eine Premiere, in unserer Stadtkirche Sankt Michael den Klängen eines Handglockenchores zu lauschen. Es waren weit gereiste Gäste: die Chancel & Handbell Choirs von der Davidson United Church aus Davidson (North Carolina, USA) sangen und musizierten im Rahmen des Kirchentages. Es hat seinen besonderen Reiz, solch unverwechselbare Klangwelt in den Gewölben der Stadtkirche mit ihrem Nachhall wahrnehmen zu können. 14 Akteure waren zu Gange, um das umfangreiche Instrumentarium von der kleinsten bis zur größten Glocke der jeweiligen Partitur gemäß unter Leitung von Dirigentin Allison Shutt zum Klingen zu bringen, welch einzigartiger Sound! Originalkompositionen in abwechslungsreichen Sätzen einschließlich einer Version von „Lobe den Herrn“erklangen. Der Chor in Kammerbesetzung sang unter Leitung von Kevin Turner von der Orgel begleitete Liedsätze des Briten Gerald Finzi, von Mendelssohn und Brahms sowie a capella von William Billings (1746-1800), sozusagen der amerikanische Chorspezialist aus Boston, neben anderem.
„Bleib bei uns, es will Abend werden“von Joseph Rheinberger berührte ebenso wie das im Swingstil arrangierte „Standin‘ in the Need of Prayer“von Moses Hogan. Organistin Katie Ann McCarty sorgte mit der Wiedergabe der Choralfantasie „Komm, heiliger Geist“von Franz Tunder (1614-1667) auf der großen Orgel für einen inneren Ruhepunkt inmitten des Programms. Es gab reichen Beifall für die Gäste und sicher war es ein gelungener Auftakt für die anschließenden Konzerte in Leipzigs Thomaskirche und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin am Ende ihrer Deutschlandtour.