Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wir warten draußen
Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner.
Als vor zehn Jahren in Gera und Ronneburg Bundesgartenschau war, war an mich noch nicht zu denken. Damals hat sich mein Frauchen auch noch keine Gedanken darum gemacht, ob ein Hund mit zu einer Gartenschau darf. Die Hunde, die Frauchen in Kindertagen begleiteten, blieben bei Familienausflügen zu Hause und passten auf den Hof auf. Das war ihre Aufgabe als Wachhunde.
Ich passe ja auch ganz gerne mal auf den Kühlschrank oder aufs Haus auf. Aber ich sehe darin nicht meinen Lebenszweck. Ein Mops ist dazu da, den Menschen Freude zu machen und das gelingt besser, wenn er ihn begleitet als wenn er daheim im Körbchen schnarcht. Wobei: So schlimm ist das mit dem Schnarchen bei mir nicht. Ich mag nur nicht diese Tage mit Temperaturen um die 30GradMarke. 15 Grad, von mir aus auch 20: Das ist klasse. Mehr muss nicht sein, denke ich. Frauchen sieht das anders. Also keuchte ich nebenher, oder eigentlich: immer vorneweg. Und ich denke mir dann: Die meisten anderen Hunde haben sich längst einen Schattenplatz gesucht.
Richtig gefreut habe ich mich, als Frauchen vom Cookingpokal erzählte und auch, dass es dazu eine Veranstaltung im August auf der Landesgartenschau in Apolda gibt. Ich träume schon von herabfallenden Wurstzipfel und Brätelstreifen. Und was muss ich nun hören: Keine Hunde erlaubt bei der Gartenschau. Und das in der Hauptstadt aller Dobermänner. Gibt‘s doch nicht?! Doch. Denen, die so was schon immer machen, ist das ernst. Die wollen meinen Eintritt gar nicht. Na, da lobt ich mir Coburg. Da ist am 17. Juni wieder Mopstreffen und keiner sagt: Hunde sind hier unerwünscht. Apolda, du enttäuscht mich mopsmäßig.
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