Thüringische Landeszeitung (Jena)
Mit Sonnenhut und Schokoladenblume die Bienen locken
Durch Monokultur finden Schmetterlinge und Bienen weniger Nahrung – Gartenfachfrau sagt: Gärtner können ihnen helfen
Eine Blütenpracht für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge: Inhaberin Petra Gentsch in der Staudenschau im Klee-Gartencenter Jena-Burgau. Foto: Katja Dörn JENA. „Wie ein Bild malen“beschreibt Petra Gentsch ihre Arbeit für die Stauden- und Hortensienschau im Gartencenter Klee in Jena-Burgau. Viele Insekten schwirren drumherum. Wir sprachen mit der Inhaberin über die wichtigen Bestäuber.
Immer mehr Menschen bedauern, dass es weniger Bienen und Schmetterlinge gibt. Was können Gärtner tun?
Sie könnten Stauden pflanzen. Indianernesseln ziehen besonders Bienen und Hummeln an. Hier waren letztens 15 Hummeln an einer Pflanze. Auch die Prachtscharte, das Mädchenauge, Sonnenhut in allen Varianten und der Schmetterlingsflieder locken die Insekten an. Die Schokoladenblume mögen sie auch.
Schokoladenblume?
Ja, sie duftet nach Schokolade.
Mögen das auch Insekten? Das ist egal, Hauptsache die Pflanzen haben offene Blüten.
Hier stehen auch viele Hortensien, deren Name aus dem Griechischen kommt und Wasserkanne bedeutet.
Ja, sie brauchen viel Wasser.
Gibt es auch Hortensien für giesfaule Gärtner?
Eigentlich nicht. Rispenhortensien sind etwas robuster, sie brauchen saure Erde und können auch in der Sonne stehen. Der Trend geht immer mehr zu Steingärten. Merken sie das? Ja. Alle sagen, sie haben keine Zeit. Aber das ist ein schlechtes Argument. Kiesgärten haben ganzjährig einen gleichen Anblick. Dort findet man keine Bienen und Schmetterlinge. Gärtner können Stauden dicht pflanzen, so dass alles bedeckt ist. Da hat man auch kaum Probleme mit Unkraut.
Der ungünstigste Fall: Jemand besitzt einen Balkon im Schatten. Kann er sich auch Pflanzen hinstellen, die Insekten anziehen?
Eher nicht. Insekten lieben die Sonne, da kann man weniger machen. Aber Geranien, Fuchsien und Fleißige Lieschen wachsen auch im Schatten gut.