Thüringische Landeszeitung (Jena)
Minister setzt bei Grundschulen die Vitaminspritze an
Dieter Lauinger (Bündnisgrüne) reicht an OB Albrecht Schröter (SPD) Fördergeld für Schulobstprogramm w eiter
EMail leserservice@tlz.de Internet w w w .tlz.de/leserservice
EMail jena@tlz.de Internet w w w .jena.tlz.de
EMail leserbriefe@tlz.de Internet w w w .tlz.de
EMail anzeigenservice@tlz.de Internet w w w .tlz.de/anzeigen JENA. Statt der bislang bekannten Bonbon-Schale stach gestern eine Platte mit frischem Obst auf dem Konferenztisch des Oberbürgermeisterzimmers ins Auge. Das passte gut zum hohen Besuch: Thüringens Justizund Verbraucherschutz-Minister Dieter Lauinger (Bündnisgrüne) überreichte an OB Albrecht Schröter (SPD) einen Fördergeldscheck im Wert von knapp 75 000 Euro – Geld, mit dem in Jena das Thüringer Schulobst-Programm aufrechterhalten werden soll.
Seit dem Regierungswechsel bemühe sich Rot-Rot-Grün, die Initiative für gesunde Ernährung auszubauen und zu verstetigen, sagte der Minister. Nach seiner Darstellung setzt sich die finanzielle Vitaminspritze zu drei Vierteln aus EU- und zu einem Viertel aus Landesgeldern zusammen.
In Jena hat das Geld konkret diesen Effekt: Nutznießer sind die Kinder in den neun staatlichen Grundschulen und in den Grundschulteilen der sieben Gemeinschaftsschulen. Zwischen dem 1. August des laufenden Jahres und dem 31. März nächsten Jahres wird somit monatlich sechsmal eine Obst-Portion pro Schüler und Ausgabetag mit 40 Cent cofinanziert. „Es wäre uns am liebsten, wenn es immer Bio und regional ist“, sagte Lauinger.
Er wisse, dass die Obst-Offerte jeweils von vielen guten Geistern vorbereitet werde – etwa unter Einbezug von SchülerArbeitsgemeinschaften. „Das muss auch damit einhergehen, dass Lehrer den Schülern erklären, was gesunde Ernährung bedeutet.“
Zum Beispiel bekomme er von seiner Frau, die in einem Erfurter Geburtshaus arbeitet, deutlich gespiegelt, dass die Tendenz zu Fertiggerichten bei jungen Eltern sehr zugenommen habe. „Also ist unser Programm etwas, womit man Köpfe erreichen muss.“
Es gehe nicht allein um das Überreichen von Obst, sondern um Denkanstöße. Und das sei im Freistaat auch vonnöten, stellte Lauinger fest. „Die Situation in Thüringen ist nicht gut. Wir haben mit den höchsten Anteil übergewichtiger Kinder.“