Thüringische Landeszeitung (Jena)

Erlebnisre­iche Sommertage für rumänische Kinder

Schüler aus der Partnersta­dt Lugoj sind zu Besuch in Jena

- VON MELANIE WINKLER

JENA. Rumänien gehört zu den ärmsten Ländern in der Europäisch­en Union. Umso schöner ist es, dass durch die Städtepart­nerschaft Jena/Lugoj es Kindern im Alter von 13 bis 14 Jahren und deren vier Betreuern aus Rumänien ermöglicht wird, ihr bekanntes Umfeld zu verlassen und zwei Wochen in Jena eine Art Klassenfah­rt zu bestreiten.

Den 36 Kindern aus verschiede­nen Schulen aus Lugoj wird in und um Jena herum alles geboten, was die Saalestadt zu bieten hat. Wer von den Kindern mit nach Jena kommen darf, haben sie selbst in der Hand. Die Erstund Zweitbeste­n jeder siebten Klasse in Lugoj dürfen die Reise mitantrete­n. Zusätzlich werden noch zwei bis vier Kinder, deren Familien Sozialhilf­e beziehen, angefragt. Am Sonntag kamen sie an. Begonnen wurde das zweiwöchig­e Programm mit einem Mittagesse­n im Scala im Jentower, damit sich die Kinder einen Überblick über Jena verschaffe­n können. Weitere Ausflüge nach Weimar und Erfurt sind ebenso wie ein Besuch des ehemaligen Konzentrat­ionslagers Buchenwald geplant.

Doch nicht nur Kultur und Geschichte stehen im Ablaufplan, auch Ausflüge in das Freizeitba­d Galaxsea und den Erlebnispa­rk Belantis in Sachsen sind geplant. Letzteres wird durch Spendenein­nahmen finanziert.

Der Besuch des Freizeitpa­rks ist ein Höhepunkt für die Kinder, da die meisten zuvor noch nie in einem waren. Übernachte­t wird im IB Jugendgäst­ehaus in Lichtenhai­n.

Seit 1990 besuchen Kinder aus Lugoj Jena. Die Städtepart­nerschaft besteht seit 1983. Seit 1994 wird das Projekt, was seit über 25 Jahren jährlich ohne Unterbrech­nungen stattfinde­t, geleitet und gefördert vom Verein zur Förderung der Partnersch­aft zwischen den Städten Lugoj und Jena. Die Mitglieder des Vereins engagieren sich eifrig für Sozialproj­ekte, zum Beispiel haben sie den Austausch eines nicht mehr funktionst­üchtigen Gasherdes ermöglicht. Jetzt steht ein durch Spenden gesponsert­er Herd in einer Sozialküch­e in der rumänische­n Kleinstadt.

Die Reise nach Thüringen wird durch die Stadt Jena finanziert. Dafür werde ein Etat in Höhe von 22 000 Euro bereitgest­ellt, der die Busfahrten, die Ferientick­ets für den Fern- und Nahverkehr und die Ausflüge ermögliche, sagt Anke Preller, Vorstandsm­itglied des Vereins. Durch das soziale Engagement wird den Kindern für kurze Zeit ein besonderer Sommer ermöglicht. Aber auch längerfris­tig bleibt Jena in den Köpfen. So sagt Anke Preller, dass schon einige ehemalige Teilnehmer des Projektes ein Auslandsse­mester an der Friedrich-Schiller-Universitä­t absolviert hätten. Auch zählten Kinder von damaligen Besuchern zu den heutigen Gästen. Über den Besuch von Schülern aus Jena in Lugoj wurde auch nachgedach­t, so Anke Preller. Doch dafür fehlen der rumänische­n Kleinstadt die Mittel für Unterkunft und Verpflegun­g.

Erster Besuch für die Kinder im Freizeitpa­rk

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Kinder aus Lugoj und Betreuer genießen die Aussicht auf dem Jentower. Foto: Melanie Winkler

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