Thüringische Landeszeitung (Jena)
„Es ist immer unangenehm, gegen Carsten zu spielen“
FC RotWeiß: Zum ersten Auswärtsspiel der Saison gibt es am Sonnabend in Magdeburg ein Wiedersehen mit dem ExErfurter Christopher Handke
ERFURT. Christopher Handke aus Bad Frankenhausen durchlief die Nachwuchsabteilung des FC Rot-Weiß und kam danach zu sieben Einsätzen in der ersten Mannschaft. 2011 wechselte er nach Halberstadt, seit 2013 ist der 28-jährige Verteidiger für den 1. FC Magdeburg aktiv. Wir sprachen mit dem Thüringer über das anstehende Duell mit seinem Ex-Verein.
Ist die 1:4Auftaktniederlage in Großaspach abgehakt? Mehr oder weniger. Der Frust sitzt aber noch tief. Wir hatten uns viel vorgenommen, so deutlich zu verlieren schmerzt. Aber wir haben das aufgearbeitet und müssen das schnell abhaken. Ist der Druck durch die Niederlage größer geworden? Natürlich. Jetzt haben wir ordentlich Druck auf dem Kessel. Aber das sind wir gewohnt. Wir wollten mit einem Sieg starten und haben das Spiel vergeigt. Nun soll es am Sonnabend besser werden.
Viele DrittligaTrainer und Experten zählen Ihr Team wieder zum Kreis der Mitaufstiegskandidaten. Zu Recht? Nach den letzten zwei Jahren wäre es schwer, sich da rauszureden. Grundsätzlich sind wir aber gut beraten, Punkte zu sammeln, egal wie. Wenn wir 45 haben, kann man immer noch schauen. Klar ist aber auch, dass wir gegen Erfurt aus der Favoritenrolle nicht rauskommen. Waren Sie erleichtert, dass der FC RotWeiß den Klassenerhalt geschafft hat?
Auf jeden Fall. Ich habe aus der Ferne die Daumen gedrückt. Es war eine schwere Saison. Schön, dass sie dringeblieben sind.
Die meisten Erfurter Neuzugänge spielten in der Regionalliga vor wenig Zuschauern. Das Stadion dürfte am Samstag wieder gut besucht sein. Ein Vorteil für Ihren Verein? Ich denke schon. Allerdings kann so eine Kulisse den Gegner auch beflügeln. Wir wollen es auf jeden Fall nutzen, dass die Fans uns lautstark unterstützen.
Wie lange haben Sie gebraucht, um sich daran zu gewöhnen? In der Anfangszeit war es ungewohnt. Aber mit der Zeit ist es Routine geworden, jedes zweite Wochenende so geil unterstützt zu werden. Davon hat man als kleines Kind geträumt, auch wenn es nur die dritte Liga ist.
Sie werden wohl auf Ihren Kumpel Carsten Kammlott treffen, der seit zwölf Spielen nicht mehr getroffen hat…
Es ist immer unangenehm, gegen ihn zu spielen. Er ist agil, ackert und hat über die Jahre dazugelernt. Ihn muss man auf dem Schirm haben, er macht Dinge, mit denen man nicht rechnen kann. Ich bin mir sicher, dass er auch wieder treffen wird – nur hoffentlich nicht gegen uns. Danach kann er wieder Tore schießen, so viel er will.