Thüringische Landeszeitung (Jena)
Dörnbach triumphiert
Thüringer BahnradSprinter gewinnt zwei Goldmedaillen
ERFURT. Maximilian Dörnbach war mit seiner sportlichen Leistung mehr als zufrieden, „Die Zeit spiegelt die Entwicklung der vergangenen Wochen wider und ist für eine offene Betonbahn sehr gut“, sagte der aus dem Eichsfeld stammende Erfurter vom Team Erdgas2012 nach seinem Triumph im 1000m-Zeitfahren bei den 132. deutschen Bahnrad-Meisterschaften in Dudenhofen (RheinlandPfalz). Der Jubel aber fiel eher verhalten aus. Zu tief hat sich der schwere Sturz von Kristina Vogel vor drei Wochen in Cottbus in die Köpfe der deutschen Bahnrad-Stars eingebrannt.
„Ich möchte Kristina Vogel diesen Titel widmen“, sagte der 22-Jährige über die Erfurter Olympiasiegerin, die sich schwerste Wirbelsäulenverletzungen zugezogen hatte. Auf der Bahn schaffte es Dörnbach aber, diesen Schock auszublenden. In starken 1:01,528 Minuten verteidigte er nicht nur seinen Meistertitel in dieser Disziplin, sondern er empfahl sich für einen EM-Start in drei Wochen in Glasgow, zumal er auch im Teamsprint mit Nik Schröter und Maximilian Levy (beide Cottbus) in ausgezeichneten 43,960 Sekunden triumphierte.
Auch Frauen-Siegerin Miriam Welte aus Kaiserslautern, die im 500-m-Zeitfahren ihren elften nationalen Titel gewann, konnte die Tragödie um Vogel nicht ausblenden. „Ich habe damit gerechnet, dass ich den Titel gewinnen würde. Aber trotzdem ist plötzlich alles anders. Kristina fehlt“, sagte Welte, die hinter Emma Hinze (Brandenburg) zudem Keirin-Silber holte. Derweil haben die Frauen vom Thüringer Team Maxx-Solar-Lindig ebenfalls die ersten Medaillen erobert. Nachdem Gudrun Stock in der Einerverfolgung mit Bronze belohnt wurde, holte sie an der Seite von Lisa Fischer im Madison-Rennen noch einmal Platz drei. Teamkollegin Anna Knauer konnte an der Seite von Lisa Küllmer (Frankfurt/Main) sogar gewinnen. Allerdings war Fischer gestürzt, zog sich dabei schmerzhafte Prellungen zu und fehlte deshalb gestern in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung. Der durch Charlotte Becker aus Berlin verstärkte Vierer von Maxx-Solar-Lindig gewann das Finale in 4:41,543 Minuten.
Auch der Thüringer Nachwuchs setzte seine Medaillenjagd fort. Lena-Charlotte Reißner (SSV Gera 1990) wurde ebenso Zweite im Punktefahren der Juniorinnen wie Max Gehrmann (RSC Turbine Erfurt) bei den männlichen Kollegen. Friederike Stern (RV Elxleben) belegte in dieser Disziplin den vierten Platz vier. Im JuniorenSprint holte Julian Kühn (RV Elxleben) Bronze.