Thüringische Landeszeitung (Jena)
Ende der Gluthitze und starke Gewitter in Sicht
Erst am Freitag sollen die Temperaturen deutlich sinken
LEIPZIG/ERFURT. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt müssen die Menschen bei feuchtheißer Luft weiter schwitzen. In Thüringen und Sachsen besteht zudem die Gefahr von starken Gewittern, im Freistaat am frühen Abend sogar mit Starkregen und Niederschlägen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter, so der Deutsche Wetterdienst. Die Höchsttemperaturen in Thüringen lagen um 35 Grad. „Durch schwülheiße Luft fühlt sich die Temperatur noch unangenehmer an“, sagt der Meteorologe Jens Oehmichen.
Am Donnerstag bleibt die Gefahr von örtlichen Gewittern bei hohen Temperaturen bestehen. „Erst am Freitag kühlt es sich deutlich ab“, betont Oehmichen. Dann sinken die Temperaturen auf deutlich unter 30 Grad.
Nach mehreren Wochen mit extremer Sommerhitze naht die ersehnte Abkühlung. Die heißen Temperaturen machten vielerorts unkonventionelle Maßnahmen erforderlich. So gestattete etwa die Friedhofsverwaltung in Erfurt den Trauerrednern eine Lockerung der Kleiderordnung: Falls die Trauergäste nichts dagegen haben, dürfen sie während der Feier das Jackett ausziehen.
Der Bayerische Fußball-Verband bietet den Teams wegen der Gluthitze an, Spiele gratis und unkompliziert in die Abendstunden zu verschieben. Das kostet die Vereine normalerweise Geld. Etwa 10 bis 15 Prozent der Clubs nähmen das Angebot wahr, so der Verband.
Der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert rief außerdem dazu auf, in der großen Hitze an Obdachlose zu denken und ihnen Wasser zu bringen. Ein Obdachloser in der Mainzer Innenstadt sagte hingegen, zu trinken habe er genug. „Aber in der Hitze geben die Leute noch weniger Geld als sonst.“(dpa)