Thüringische Landeszeitung (Jena)
Kirchenkreis bekommt neue Chefin
Jana Petri übernimmt Henneberger Land
ERFURT. Die Besetzung von Leitungsposten mit Frauen kommt in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wieder ein kleines Stück voran. An diesem Sonntag wird Jana Petri neue Superintendentin des Kirchenkreises Henneberger Land im Süden Thüringens, teilt jetzt die EKM mit. Mit ihr werden dann zehn der insgesamt 37 Kirchenkreise von einer Frau geleitet.
In der EKM mit der 2019 scheidenden Landesbischöfin Ilse Junkermann und Kirchenamtspräsidentin Brigitte Andrae die zwei obersten Leitungspositionen mit Frauen besetzt; dennoch machen Frauen eine deutliche Minderheit unter den Chefs aus. So sind vier der fünf Regionalbischöfe Männer.
Die Ausnahme – Regionalbischöfin (auch Pröpstin genannt) Kristina Kühnbaum-Schmidt – übernimmt am Sonntag die Amtseinführung von Jana Petri in einem Festgottesdienst in der Kreuzkirche in Suhl.
Für die Gleichstellungsbeauftragte der EKM, Kirchenrätin Dorothee Land, ist die neue Superintendentin nicht nur Grund zur Freude, sondern auch Ansporn. Die Zahlen machten deutlich, dass es nötig ist, mittelfristig mehr Frauen für Leitungsaufgabe zu gewinnen, sagt sie. Ziel sei ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Frauen und Männern in der Kirche. Dabei gehe es auch um Vielfalt, aus Lands Sicht durchaus ein Indikator für Innovationsfähigkeit.
Jana Petri (42), gebürtig aus dem südthüringischen Vacha, begann nach dem Abitur ein Theologiestudium an der Universität Jena. Das Vikariat absolvierte sie in der Kirchengemeinde Bad Salzungen. 2006 schloss sie erfolgreich ihr zweites Theologisches Examen ab. Seitdem arbeitete sie als Pfarrerin der Kirchengemeinden Roßdorf sowie Rosa mit Georgenzell und Eckardts, gleichzeitig war sie Stellvertreterin des Superintendenten im Kirchenkreis Bad Salzungen/Dermbach.
Jana Petri lebt mit ihrer Familie in Suhl, sie ist verheiratet und hat drei Söhne. (red)