Thüringische Landeszeitung (Jena)
Aldi baut Ladestellen für E-Autos
Handel engagiert sich für neue Technik
SEEHEIM. Für Elektroauto-Besitzer dürften Fahrten quer durch Deutschland bald etwas einfacher werden. Aldi Süd rüstet 28 Filialen in der Nähe der großen deutschen Autobahnen mit Schnellladesäulen aus, an denen die Kunden ihre Fahrzeuge kostenlos aufladen können. Je nach Fahrzeugtyp sei damit in gut 30 Minuten eine Reichweitenverlängerung von bis zu 200 Kilometern möglich, verspricht das Unternehmen.
Der Hintergrund: Die großen deutschen Handelsketten haben die Elektromobilität als Thema entdeckt, mit dem sie sich beim Kunden profilieren können. Schließlich sind öffentliche Stromladestationen in Deutschland bislang noch recht dünn gesät, und Schnellladesäulen haben geradezu Seltenheitswert.
Weitere Anbieter sind Ikea, Lidl und Rewe
Immer mehr Händler tragen dazu bei, die Lücken im Netz wenigstens ein bisschen zu schließen. Ikea etwa hat inzwischen zwei Drittel seiner 53 Einrichtungshäuser mit E-Tankstellen ausgestattet. Bis 2019 sollen auch die restlichen Standorte folgen. Besonders an Freitagen und Samstagen werde das Angebot rege genutzt, heißt es bei dem Möbelhaus.
Auch der Lebensmittelhändler Rewe hat an seinen Läden mehr als 50 Ladesäulen eingerichtet. Die Ladenkette Kaufland will bis Anfang 2019 mehr als 100 Schnellladestationen zur Verfügung stellen. Lidl bietet seinem Nachhaltigkeitsbericht zufolge an neun Filialen die Möglichkeit, Strom zu tanken. „Unser Ziel ist es, zukünftig jede neu eröffnete Filiale mit einer ELadesäule auszustatten.“
Für die Unternehmen lohne sich das Engagement beim Thema Elektromobilität auf jeden Fall, sagt der Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule. „Es stärkt das Image.“Zudem lockten die E-Tankstellen zahlungskräftige Kundschaft an. (dpa)