Thüringische Landeszeitung (Jena)
Strahlend in die Grundschule
Die Erstklässler des Kreises haben überdurchschnittlich gute Zähne, aber Schwierigkeiten mit der Motorik
LANDKREIS. Es ist ein aufregender neuer Lebensabschnitt: Gut 760 Erstklässler beginnen in der kommenden Woche ihre Schulzeit im Saale-Holzland-Kreis.
Bevor sie gut bepackt mit Federmappen, Heften und Brotbüchsen in ihre Klassenräume gehen können, mussten sie erst einen Einschulungstest beim Gesundheitsamt des Kreises bestehen. Die Ergebnisse dieser Pflichtuntersuchung hat jetzt das Landratsamt mitgeteilt.
„Der Anteil der Kinder, die von der Einschulung zurückgestellt wurden, sank in den vergangenen Jahren leicht; im Durchschnitt liegt er bei etwa acht Prozent“, heißt es in der Mitteilung.
Die Ärzte des Kreis-Gesundheitsamtes entscheiden nicht selbst über die Einschulung. Wenn Eltern und Schulleitung jedoch der Meinung sind, dass ein Kind noch nicht die nötige Reife für die Einschulung erreicht hat, geben sie aus medizinischer Sicht Hinweise. Praktisch sind in Thüringen alle Kinder, die bis einschließlich 1. August eines Jahres sechs Jahre alt sind, mit dem 1. August desselben Jahres schulpflichtig.
Die Sechsjährigen mussten für die Einschulungstests auch auf die Waage steigen: Ein Normalgewicht haben 80 Prozent der Untersuchten. Allerdings sind fünf Prozent stark übergewichtig, übermäßiges Untergewicht wurde bei drei Prozent der Erstklässler festgestellt.
Alarmierend ist auch im Landkreis die Zahl der Kinder, die motorische oder koordinatorische Auffälligkeiten zeigen. Davon sind etwa 30 Prozent betroffen, geht aus der Pflichtuntersuchung hervor. Thüringenweit war dieser prozentuale Anteil im vergangenen Jahr gleich hoch, die aktuellen Zahlen werden derzeit noch erfasst. Probleme beim Sprechen, mit der Sprache oder der Stimme haben 20 Prozent der Kinder im Kreis. Positiv für das Landratsamt sei, dass fast 60 Prozent der Kinder ein sogenanntes naturgesundes Gebiss haben. „Im Thüringenvergleich ist das ein Spitzenwert, der nur noch vom Landkreis Saalefeld-Rudolstadt ebenso erreicht wird“, heißt es in der Information. Und der gute Trend setzt sich die gesamte Grundschulzeit über fort: Auch Zwölfjährige hätten im SaaleHolzland-Kreis die gesündesten Zähne thüringenweit.
Das Landratsamt führt dies auf die konsequente Prophylaxe-Arbeit der niedergelassenen Zahnärzte zurück. Aber auch das Programm „Klasse 2000“helfe. Mitarbeiter des Amtes, sogenannte Gesundheitsförderer, gingen in die Grundschulen und vermittelten Tipps zur richtigen Ernährung und Gesundheit.
„Alles wird sehr anschaulich gemacht und die Kinder dürfen viele Fragen stellen“, lobt Landrat Andreas Heller (CDU). Seit 2006 wird das bundesweite Programm im Kreis durchgeführt, „mit messbar gutem Ergebnis, darauf können wir sehr stolz sein“.