Thüringische Landeszeitung (Jena)
Videoüberwachung irritiert am Saalewehr
VandalismusVorfälle machen diesen Schritt für die zuständige Landesanstalt notwendig
KAHLA. Werden am Kahlaer Saalewehr jetzt Ausflügler und Paddler gefilmt? Diese Frage wurde jetzt im sozialen Netzwerk Facebook diskutiert. Die Sorge um die Privatsphäre und den Datenschutz trieben Vereinzelte um.
Tatsächlich sind neue Videokameras am Wehr bei Löbschütz installiert worden. Antworten dazu liefert die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) in Jena, die für die Gewässer erster Ordnung zuständig ist – also auch die Saale – und die Unterhaltung des Kahlaer Wehr verantwortet.
„Um die Kontrollen der Funktionsfähigkeit der Anlage, die auch vom Bootsverkehr frequentiert wird, zu erleichtern, wurden vor etwa vier Wochen vier Kameras und Schilder, mit denen auf die Kameras hingewiesen wird, installiert“, teilt ein Sprecher der TLUG mit.
Ausgerichtet sind die Geräte auf den Bediensteg, die Floßgasse, den Wehrkörper und den Rückstaubereich des Wehres. Der Rastplatz auf der gegenüberliegenden Seite wird nicht aufgenommen.
In Kahla griff man zu diesem Schritt, um das Areal vor Vandalismus zu bewahren, den es bereits gab, und um Treibgut aufzuspüren. Bei der Flussmeisterei fließen die Videoaufnahmen zusammen, dort wird auch gehandelt, wenn Gefahrensituationen erkennbar sind und Äste und andere angespülte Dinge den Durchfluss hemmen und den Bootsverkehr behindern. In Betrieb sind die Kameras noch nicht, sie sollen noch feinjustiert werden und in Kürze einsatzfähig sein. Die Aufnahmen werden nach Angaben der TLUG für 24 Stunden gespeichert und dann mit neuen Aufnahmen überspielt. Nach dem neuen Bundesdatenschutzgesetz ist diese kurzfristige Speicherung zulässig, „wenn sie zum Erreichen des verfolgten Zwecks erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwürdige Interessen der Betroffenen überwiegen“.