Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wacker trifft, trifft, trifft
FußballRegionalliga: Nordhausen nutzt seine Chancen und gewinnt das „kleine“Thüringenderby gegen Meuselwitz mit 3:0
NORDHAUSEN. Die Nordhäuser haben Rot-Weiß Erfurt in der Regionalliga-Tabelle überholt. Wacker besiegte den ZFC Meuselwitz vor 1146 Zuschauern im „kleinen“Thüringenderby gestern Abend sicher mit 3:0 (1:0) und ist nun Tabellenzweiter.
Felix Müller lächelte, als er zwei Stunden vor Spielbeginn mit blau-weißen Badelatschen den Rasen im Albert-KuntzSportpark testete. Der lange Blonde wusste da schon, dass er im Duell gegen seinen ehemaligen Verein in der ersten Elf stehen würde. „Er wird nicht nervös sein“, versprach Wackers Trainer Volkan Uluc. „Meuselwitz‘ größtes Talent und der perfekte Schwiegersohn“(O-Ton ZFC-Trainer Heiko Weber) war im Sommer in den Südharz gewechselt. Im Mittelfeld hatte der 21-Jährige schon eine sehr gute Vorbereitung abgeliefert und beim 1:0 in Neugersdorf sicher agiert. Hannovers Trainer André Breitenreiter hatte sich nach dem Testspiel gegen Wacker sogar nach dem 1,94 Meter großen Thüringer erkundigt.
Wacker wollte unbedingt den ersten Heimsieg, um sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Dafür hatte Trainer Volkan Uluc den aus Halberstadt gewechselten Beil neben Kammlott als Spitze aufgestellt. Merkel musste nach seinen zahlreichen vergebenen Torchancen in den letzten Spielen auf die Bank.
Müller und Becker sollten die Wacker-Stürmer mit Pässen füttern. Das gelang aber erst nach einer Viertelstunde. Bis dahin hatte Meuselwitz das Spiel überraschend unter Kontrolle. Doch nach dem ersten Standard stand es 1:0 für die Heimelf. Beckers Ecke köpfte Verteidiger Esdorf unbedrängt unter die Latte (18.). Nordhausen agierte nun effektiv. Eine Qualität, die Wacker in den ersten beiden Spielen fehlte. Kammlott hätte kurz darauf erhöhen können (27.), doch er scheiterte aus spitzem Winkel an Pachulski.
In der Trinkpause faltete ZFCCoach Weber seine Männer lautstark zusammen. Danach drehte Meuselwitz auf. Wacker wackelte, ließ aber noch keine Chancen der Zipsendorfer zu.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Glinker glänzte bei Trübenbachs 18-m-Schuss (48.). Danach musste Müller für den offensiven Andacic raus und es kamen die Minuten des Carsten Kammlott. Mit einem von Albert unfair gestoppten Sprint holte er den Freistoß fürS obotta heraus. Nach seinem Flipper-Tor jubelte Kammlott und der blau-weiße Anhang (55.). Das 2:0 zog den Gästen den Zahn. Kammlotts nächster gelungener Abschluss zum 3:0 (66.) entschied dann die Partie endgültig zugunsten der Einheimischen.
Torjäger Kammlott macht zwei Tore