Thüringische Landeszeitung (Jena)
Schwanitz ärgert sich über Silber
Heinle überrascht im Weitsprung
BERLIN. Lange saß Christina Schwanitz mit der Deutschlandfahne ummantelt und mit Tränen der Enttäuschung auf der Kugelstoß-Bank. Im letzten Durchgang des Finals in Berlin beendete die Polin Paulina Guba mit 19,33 Metern den Traum vom dritten Titel in Serie. Nach den 19,19 Metern im ersten Versuch konnte die 32-jährige Chemnitzerin sich nicht mehr steigern und musste mit Silber zufrieden sein.
„Wenn man weiß, dass man locker einen dreiviertel Meter weiter stoßen kann, ist das ärgerlich“, haderte Schwanitz. „Wenn man aber bedenkt, dass ich letztes Jahr Mama von Zwillingen geworden bin .... Ich hab’ mich unheimlich schwer getan.“Als Titelverteidigerin ist man zwar automatisch Anwärterin auf Gold. Dies galt für Zwillingsmutter Schwanitz nach einer Babypause nicht unbedingt.
Fabian Heinle jubelte dafür über Platz zwei. In einem FinalKrimi mit reichlich Verwirrung gewann der Weitspringer überraschend Silber. Der 24-Jährige kam zweimal auf die persönliche Saison-Bestleistung von 8,13 Metern. Wegen eines möglichen Fehlers in der Messung des vierten Versuchs von Heinle legte der Deutsche Leichtathletik-Verband zudem Protest ein. Die Irritationen seien „etwas unglücklich“, sagte der 24-Jährige. „Ich kann mich noch nicht so freuen, weil ich so geplättet bin vom Wettkampf.“Gold sicherte sich der Grieche Miltiadis Tentoglou mit 8,25 Metern. (fs)