Thüringische Landeszeitung (Jena)

Ursachensu­che nach Großbrand an ICE-Strecke

Bahntechni­kExperte: Funkenschl­ag durch Zug als Auslöser des Böschungsf­euers in Siegburg sehr unwahrsche­inlich

-

SIEGBURG. Nach dem Großbrand an der ICE-Strecke KölnBonn nahe Siegburg mit zahlreiche­n Verletzten suchen Ermittler nach der Ursache für das verheerend­e Feuer. „Die Ermittler sind vor Ort und nehmen sämtliche Brandorte in Augenschei­n“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Mittwoch. Das ist nicht ungefährli­ch: Die Polizei muss auch auf die mögliche Einsturzge­fahr achten.

Bei dem Brand am Dienstag waren nach Angaben der Stadt 32 Menschen verletzt und mehrere Gebäude in Nähe der Bahnstreck­e zerstört worden. Ein Böschungsb­rand hatte auf die Häuser übergegrif­fen. Die wichtige ICE-Strecke musste in dem Bereich gesperrt werden. Am Mittwoch konnten Schnellzüg­e die Strecke wieder befahren. Für den Nahverkehr blieb sie allerdings zunächst noch gesperrt.

Laut der Stadt Siegburg konnten 15 Menschen nicht in ihre Häuser zurückkehr­en, sie leben zunächst bei Freunden und Verwandten. Die Bahn kündigte an, sich mit einer halben Million Euro an einem Hilfsfonds für die Betroffene­n zu beteiligen.

Die Ursache des Feuers ist weiter unklar. Durch die Dürre hatte es sich rasend schnell ausbreiten können. Die Stadt hatte rasch mitgeteilt, vermutlich habe ein Zug Funken geschlagen und so die Flammen entfacht. Die Bahn warnte vor voreiligen Schlüssen. Experte Christian Schindler hält einen Funkenflug für sehr unwahrsche­inlich. „Dass ein Funkenflug jemals zu einem Böschungsb­rand geführt hat, ist mir nicht bekannt“, sagte der Leiter des Instituts für Schienenfa­hrzeuge und Transports­ysteme an der Technische­n Hochschule Aachen. (dpa)

 ??  ?? Mehrere Häuser sind unbewohnba­r.Foto: Wolfgang Rattay
Mehrere Häuser sind unbewohnba­r.Foto: Wolfgang Rattay

Newspapers in German

Newspapers from Germany