Thüringische Landeszeitung (Jena)
Ex-Bordellchef muss hinter Gitter
Bundesgerichtshof hat Revision von Lars W. abgewiesen. Freisprüche müssen neu verhandelt werden
ERFURT. Vor einem Jahr im Juni hatte das Landgericht Erfurt Lars W. zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Nun muss der frühere Chef des Erfurter Bordells Arabella wohl hinter Gitter. „Der Richterspruch ist rechtskräftig“, bestätigt auf Anfrage ein Sprecher des Landge- richts Erfurt. W.s Revision beim Bundesgerichtshof hatte demnach keinen Erfolg.
Der Verurteilte soll unter anderem im Dezember des Jahres 2013 an einem Bankraub in Roßleben im Kyffhäuserkreis beteiligt gewesen sein. Das Gericht ist überzeugt, dass er als Tatwaffe eine Schreckschusspistole und das Fluchtfahrzeug be- schafft und einen Teil der Beute eingestrichen hatte.
Damals kündigte der Verteidiger nach dem Urteil noch im Gerichtssaal die Revision an, die nun gescheitert ist.
In dem Rocker-Rotlicht-Prozess legte aber auch die Staatsanwaltschaft Erfurt in zwei Fällen Rechtsmittel gegen ergangene Freisprüche ein – mit Erfolg, wie das Landgericht Erfurt weiterhin mitteilte.
Mit René K. war der frühere Präsident der inzwischen aufgelösten Erfurter Motorradrocker „Hells Angels“wegen des Bankraubs freigesprochen worden. Andere Delikte führten zu einer Verurteilung zu einem Jahr und elf Monaten auf Bewährung. Den Freispruch hob der Bundes- gerichtshof nach Angaben des Landgerichts nun aber auf und folgt der Argumentation der Staatsanwaltschaft.
Die 7. große Strafkammer am Erfurter Landgericht muss diesen Punkt nun noch einmal verhandeln und sich ein neues Urteil bilden. Wann das Revisionsverfahren stattfinden wird, steht derzeit noch nicht fest