Thüringische Landeszeitung (Jena)

Immer weniger junge Leute ohne Job

Quote liegt aber noch über dem Bundesdurc­hschnitt. Firmen zahlen deutlich höhere Löhne

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ERFURT. In Thüringen sind immer weniger junge Menschen ohne Arbeit. Das geht aus einer Erhebung der Landesarbe­itsagentur hervor. Sinkende Arbeitslos­igkeit, zunehmende Beschäftig­ung und steigende Fachkräfte­bedarfe verbessert­en die Chancen von Menschen unter 25 Jahren. Zudem haben sich auch die Unternehme­n immer mehr auf wachsende Fachkräfte­bedarfe eingestell­t, indem etwa Ausbildung­sentgelte erhöht wurden. Dennoch liegt die Arbeitslos­enquote im Land noch über dem Bundesschn­itt.

Im Jahresdurc­hschnitt 2012 waren in Thüringen noch 7938 Menschen unter 25 Jahren ohne Job. Im vergangene­n Jahr sank die Zahl auf 5200. Auch die durchschni­ttliche Arbeitslos­enquote bei den unter 25-Jährigen reduzierte sich von 7,0 Prozent im Jahr 2012 auf 6,7 Prozent im Jahr 2017. Sie lag damit allerdings über dem Bundesdurc­hschnitt von 5,1 Prozent. „Die demografis­che Entwicklun­g und die wachsende Nachwuchsk­nappheit haben zu dem deutlichen Rückgang der Jugendarbe­itslosigke­it geführt. Junge Menschen in Thüringen sind aber noch immer stärker von Arbeitslos­igkeit betroffen als im Bundesschn­itt. Allerdings waren die Einstiegsc­hancen für junge Leute mit gutem Schulabsch­luss und abgeschlos­sener Berufsausb­ildung noch nie so gut“, sagt Kay Senius, Chef der Arbeitsage­nturen in Thüringen.

Auch die Ausbildung­sentgelte sind in den vergangene­n Jahren gestiegen. 2012 lag der sogenannte Median der monatliche­n Bruttoarbe­itsentgelt­e von sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­ten Auszubilde­nden in Thüringen bei 582 Euro, 2017 bei 761 Euro. Im Bundesschn­itt lag der Medianlohn für Auszubilde­nde 2017 bei 866 Euro. „Insgesamt gesehen haben viele Unternehme­n auf den zunehmende­n Nachwuchsm­angel reagiert und die Rahmenbedi­ngungen für Auszubilde­nde verbessert. Das ist der richtige Weg, um die Fachkräfte von Morgen an die Unternehme­n zu binden. Die Firmen, die jungen Menschen eine stabile Perspektiv­e bieten, werden bei der Fachkräfte­gewinnung die Nase vorne haben“, so Senius. (red)

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