Thüringische Landeszeitung (Jena)
Antalya beliebtes Reiseziel
Gesamtpassagierzahlen am Flughafen ErfurtWeimar gegenüber dem Vorjahreszeitraum aber deutlich rückläufig
ERFURT. Mehr denn je fliegen die Thüringer wieder in die Türkei, vor allem nach Antalya. „Das ist das beliebteste Reiseziel“, so Uwe Kotzan, Geschäftsführer der Erfurter Flughafen GmbH nach Auswertung der ersten sieben Monate des Jahres 2018. Allerdings wäre die Gesamt-Passagierzahl mit 132 000 bis zum 31. Juli gegenüber dem Vorjahr (154 000) zurückgegangen. An diesem Statistiktrend wird sich auch bis zum Jahresende nichts ändern, rund zehn Prozent weniger Passagiere als noch 2017 (279 000) werden dann voraussichtlich in Erfurt-Bindersleben abgefertigt worden sein.
Grund dafür ist die mangelnden Kapazität. „Es fehlt einfach an ausreichend Flugzeugen“, so Kotzan, Hotel-Angebote gebe es genug. Gerade in den jetzigen Sommermonaten hätte man beispielsweise Antalya noch deutlich häufiger als zehnmal anfliegen können, „doch dafür stehen keine Flugzeuge zur Verfügung.“Die Auslastung der Flieger beträgt gerade in der Ferienzeit weit über neunzig Prozent. Auch die Hitze hatte auf die Reiselust kaum Einfluss, „denn wir haben ohnehin weit über die Hälfte Frühbuchungen.“
Kotzan verweist aber darauf, dass der einzige internationale Flughafen Thüringens, der zu 95 Prozent dem Freistaat und zu 5 Prozent der Landeshauptstadt gehört, nicht als Verkäufer von Reisen auftritt. „Wir bieten für diese nur Grundlagen wie Service oder Parken, alles andere ist Sache der Reiseveranstalter.“
Neben der Türkei mit seinem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis ist traditionell auch Spanien mit Mallorca und den Kanaren sehr gefragt. Im aktuellen Sommerflugplan stieg die Zahl der Ziele im Charterflugverkehr um zwei auf insgesamt 19. Bei den zwei neu angebotenen Strecken nach Thessaloniki in Griechenland und Bodrum in der Türkei gebe es noch Luft nach oben. Dagegen werde Ägypten wieder viel gebucht, die Bange vor Anschlägen würde dort ebenfalls keine Rolle mehr spielen. Das nordafrikanische Land wird im Winter, dessen Flugplan ab 28. Oktober gilt, sogar viermal angeflogen. Dagegen gehört Mallorca in diesem Zeitraum nicht zum Programm, dafür sei in den letzten Jahren das Interesse zu gering gewesen.
Auch künftig will sich der Flughafen laut des Geschäftsführers vor allem auf die Pauschalreisen konzentrieren. Der Betriebskostenzuschuss des Landes für sein Unternehmen mit 137 Festangestellten beträgt nicht mehr wie einst vier Millionen Euro pro Jahr, sondern nur noch 1,2 Millionen. Das sei durch Einsparungen gelungen, Strukturen und Preise wurden verändert. auch die Treibstoffversorgung selbst übernommen.
Kotzan sieht in der guten Anbindung vom Airport ErfurtWeimar einen entscheidenden Vorteil. Wichtig sei, für den Kunden konstant Ziele anzubieten. man wolle Reiseveranstalter, Fluglinien und Reisebüros zusammenzubringen, um im Konkurrenzkampf gute Angebote machen zu können. Fernziele sind durch die Nähe von Frankfurt/Main weiter kein Thema.