Thüringische Landeszeitung (Jena)
... der Kulturbeutel
Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt, viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstverständlich. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Erinnern Sie sich noch an Oliver Kahns Kulturbeutel? Dieser zog immerhin vor etwa zehn Jahren aus zugegeben zweifelhaften Gründen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich – und sollte Rückschlüsse auf die privaten Lebensumstände des ehemaligen Torhüters erlauben. In jedem Fall verhalf es dem kleinen Täschchen, in dem man alles von der Zahnpastatube bis zur Nagelschere verstaut, zu ungewohntem, aber verdientem Ruhm. Schließlich ist der Kulturbeutel ein treuer Reisebegleiter, der uns das gewisse Mindestmaß an Hygiene auch an den abgelegensten Orten der Welt garantiert.
Der Begriff „Kulturbeutel“ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland geläufig, in manchen Teilen Deutschlands, im Rheinland etwa, spricht man indes gerne auch von einem „Necessaire“, französisch für „notwendig“. Doch egal, wie man sie denn nun nennt: Die Beutelchen gibt es für die verschiedensten Geschmäcker und auch in verschiedensten Preisklassen. Und gerade am Flughafen ist es wichtig, dass jene Kulturbeutel, die mit ins Handgepäck kommen, durchsichtig sind und nur begrenzt mit Flüssigkeitsbehältern gefüllt werden. Im Flugsektor haben die Taschen übrigens wieder einen anderen Namen, man spricht hier von „amenity kit“oder „amenity bag“. (tr)