Thüringische Landeszeitung (Jena)

l s auf Anfang

18 91 E klässler feiern heute ihre E n chulu Ei gro re g ü i Kinder, das bei Erwachsene­n Erinner g a e i e Sc u art weckt Zum Beis iel Fami e sc aus Vieselbac

- Elena Rauch

er E nst e e bens? Jetz schon? Ach nein noch nicht denkt man wenn man sieht wie Elisabeth ihren Schulranze­n umschnallt Pink nagelneu na türlich und noch leer Ihr Vater Jörg Ruschitz wirkt a ch e staunt Hat sie nicht gerade erst das Laufen gelernt? Elisa t lacht nur Wie soll eine Sechsjäh rige schon wissen was Erwachse ne mit diesem Spruch vom Ernst des Lebens meinen

Sie freut sich auf den Tag des sen vorherrsch­ende Symbolik für sie die Zuckertüte und die große Familienfe­ier ist Deren Mitt l punkt sie sein wird mit Ge ken und vielen guten Wüschen Was dieser Tag wirklich bedeu tet wird sie wohl erst im Rück blick verstehen Er markie ja tatsächlic­h eine Zäsur Nicht m sonst gibt es kaum einen Erwach senen der nicht im Schlaf den Namen seines ersten Lehrers nennen könnte

Auf dem Tisch liegen Fotoal ben der Eltern Elisabeth muss ki chern als sie die Fotografie des ernst blickenden Jungen in wei ßem Hemd und Schlips sieht Mensch Papa! Mutter Beate äh nelt mit ihren blonden Zöpfen auf ihrem Einschulun­gsfoto s hr ihrer Tochter

Drei Genaration­en sind er sammelt Großmutter Elfrie e Ruschitz die Eltern und Elisa beth Zwischen der Ein chulung von Elisabeth und ihrer Gro mutter liegen 69 Jahre Wie be ständig sind Rituale die dieses Er eignis über die Generation­en be gleiten? Od ist heute wo Sozio log davor warnen das Zu er teu E chulungsf er zune mend zum Statussy werden sow so al es anders? Zeit für eine kleine Ze treise

Hausau gaben wu am Küchentisc­h i t

Großmutter lf ede Rusc it wurd im Se tember 949 ei e schu ine Zuckertü ?F an zeige Ein ra chend Familie eier? rst recht nicht Zu ers

n Schultag gab es eine Papiertü te it Bonbons d einen Stoffbeute­l für Fibel Rec enbuch und Schieferta­fel mit Schwämm chen und Griffel Das war die Grundausst­attung

Für das Kind einer Flüchtling­s familie aus dem Osten war nicht mehr drin In dem Dorf bei Kö then in das es sie bei Kriegsende verschlug gab es auch betuchte Bauernkind­er die trugen Zucker tüten In den Pausen packten sie ihre Wurststull­en aus davon pro fitierte auch der Lehrer Mit ihren Margarineb­roten konnte sie nicht punkten Ei anzen be m erst späte na etra n n vom roßen B er au ufgaben ur nam Küchentisc­h rledigt evor e m Herbst auf die Äcker gin wo es pro a gelesenen Kartoffelk­äfer ein Pfennig gab Ihr erster Leh rer n älterer H er gern den Rohrstock schwang Wer nic örte bekam ihn auf den i e zus ren lisabet s V t wurde 1979 geschult ihr u er B te neun J hre s r Req siten und Drehbuc r Einschulun­g dieses T h der ihre Tochter Zu er ü e Geschenke t ie eihnachten Fa lien feier ermu lich ären he tigen Fotos ast kungsgleic­h wenn inen warz weiß Filte da be eg n wür e Mit er Fei r d auch Er erun gnsi n wir Wenn man li bet s Groß mutt r a m Grundgefüh­l in dieser ersten Schu eit frag sagt sie durchwachs­en rwa ren im Dorf die Außenseite­r Eini ge der Jungen in der Klasse hatten sie das mit Hänseleien und Ge meinheiten spüren lassen Heute bemerkt sie würde man dazu Mobbing sagen Sich zu beschwe ren wäre ihr nicht in den Sinn ge kommen Bei wem denn? Jörg Ruschitz schwärmt von der Kindheit in Vieselbach So viel Freiheit Vielleicht mehr als heu te Im Winter fuhren sie Schlitt sc u e au em zuge rorenen ich m Sommer waren s e im Fre ad chmal läuft e mit se Toc r durch das Dorf nd zeig i r ie Orte Sie soll sie en en eil e ch ihre Wur zel s ine sic ere Hülle die eine Ki h it u gibt

E isa th hat Glück Ihre Gr n c ule ist im Dorf die meisten Mitsc ül kennt sie aus dem inde ten die Schule eb falls Kindergart­en gab es schon Schnuppert­age sie wird am Montag nicht unbekannte­s Terrain betreten

B hutsamkei st allen Erstklässl­ern zu wünsch

an önn e f t ein ehu sa mes Übergleite­n i de n ue b sch t der Kindheit nen n Jedenfalls ßerli ie Zeiten f r Erstklässl­er und i Elter sin anders ge rden Aber a h einfacher?

Aus der b kü erthe des Kindergart­e wer n An orde ru n rgleic Bewertun gen auch enn es noch eine Zensur gibt Wie um ehen da mit hne seinem Ki die Leich t kei der Kind heit zu nehmen? Wie die richtige Balance finden? Tausende Eltern stellen sich in diesen Tagen sol che Fragen Ich werde bemerkt Beate Ruschitz meine Tochter wohl nicht mehr so unbeschwer­t am Morgen übergeben wie im Kindergart­en Aber wir gehen es ruhig an

Eine solche Behutsamke­it ist al len Erstklässl­ern zu wünschen Und einen ersten Lehrer an den sie sich ein Leben lang gern erinnern: Gerecht, aufmerksam, sensibel. Denn es ist ja so: Wenn die Zuckertüte­n ausgepackt sind, steht für sie alles auf Anfang.

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GRAFIK: ISTOCK/COFEEE/PUNPHOTO/ CLU/RAUFELD Die ersten Schritte in den n n Lebensabsc­hnitt sind nicht le cht können aber, wohlwollen­d begle tet, auch viel Freude machen
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Drei Generation­en: Beate, Elfriede, Elisa lung der sechsjähri­gen Enkelin und dem
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REPROS: SASCHA FROMM Elisabeths Mutter Beate Ruschitz mit ihrer Zucker üte. Für ihre Tochter gibt es heute eine selbst gestaltete. Ein Plüschtier gehör auch dazu.
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Beate Ruschitz bewahrt die Bilder von ihrer Einschulun­g 1988 in einem Album auf.
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Erinnerung an den ersten Schu Elisabeths Mutter Beate vor 30 Ja den Zuckertüte­n hat sich nichts g nur ein wenig an den Inhalten.

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