Thüringische Landeszeitung (Jena)
Rettung zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Besucheransturm beim Tag der offenen Tür in Jenas Gefahrenabwehrzentrum – Dritte Auflage ist für 2020 geplant
Einen Besucheransturm gab es beim Tag der offenen Tür in Jenas Gefahrenabwehrzentrum. Knapp 200 Helfer standen über sechs Stunden lang bereit und beantworteten an ihren Stationen alle Fragen. „Mehr geht nicht in Sachen Rettung. So kompakt bekommt man die Leute, die mit der Lebensrettung zu tun haben, kaum wieder zusammen“, sagte Axel Rosenkranz vom Jenaer Stadtfeuerwehrverband. Foto: Jens Henning
JENA. „Mehr geht nicht in Sachen Rettung. So kompakt bekommt man die Leute, die mit der Lebensrettung zu tun haben, kaum wieder zusammen. Wir haben alle freiwilligen Feuerwehren der Stadt Jena hier, das THW, den Hubschrauber Christoph Thüringen, die Polizei, das DRK, die Jugendfeuerwehren. Und die Berufsfeuerwehr“, sagte Axel Rosenkranz vom Jenaer Stadtfeuerwehrverband.
Zum zweiten Mal nach 2016 wurde am Sonntag ein Tag der offenen Tür in Jenas Gefahrenabwehrzentrum organisiert. „Ich weiß nicht, wie viele Menschen heute hier sind. Ich denke schon, dass wir mehr als 5000 kleine und große Besucher über den Tag verteilt bei uns hatten. Vielleicht waren es auch noch mehr“, sagte Nick Ludwig. Er war der Projektleiter für den Tag der Superlative rund um das Thema Rettung. Im Februar hatte er begonnen, die MammutVeranstaltung vorzubereiten.
Knapp 200 Helfer standen über sechs Stunden bereit und beantworteten an ihren Stationen alle Fragen. „Das größte Lob geht natürlich an die Kameraden aus den freiwilligen Wehren. Was die Tag ein und Tag aus leisten, ist bemerkenswert“, sagte Ludwig.
Dass es 2020 eine dritte Auflage geben wird, steht schon fest. „Eigentlich hatten wir alle 15 Minuten Rundgänge durchs Haus geplant. Dann hat uns aber der Ansturm fast erschlagen. Jetzt führen wir die Gruppen im Fünf-Minuten-Takt.“Das Interesse kann Ludwig rasch erklären. „Normalerweise kommt man nicht hier rein. Da wird gearbeitet. Ich denke, die Leute wollen wissen, was hinter den Türen und Fenstern steckt.“Das Herzstück, die Zentrale Leitstelle, gehörte nicht mit zum Rundgang. „Der Bereich ist tabu. Aus Sicherheitsgründen. Wir haben Fotos und Filme von der Leitstelle. Wir können aber keine Besucher in diese Zone lassen. Denn: In der Leitstelle herrscht normaler Dienst. Im Einsatzfall sitzen dort Mitarbeiter und Disponenten und leisten Hilfe.“
Draußen bildete sich an einem Fahrzeug oft eine Menschenschlange – am Fahrzeug mit der Drehleiter. Den Wunsch, im Korb 32 Meter in die Höhe zu fahren, konnten die Kameraden um Lucas Osada von der Feuerwehr aus Jena-Lobeda jedoch nicht erfüllen.
Gegen Mittag bekam Nick Ludwig eine Bewerbungsmappe von einem jungen Mann gereicht. Der hatte im Internet eine Stellenausschreibung gelesen. „Auch das ist möglich an so einem Tag. Auch wenn das nicht das Ziel ist. Wir wollen uns den Leuten präsentieren und für das Thema Rettung sensibilisieren. Und wir wollen deutlich machen, dass die Feuerwehr allein nicht alles leisten kann. Dazu gehören immer auch andere Helfer.“
Dass die Jenaer Feuerwehren nach einem solchen Tag Zuwachs bekommen, ist nicht nur die große Hoffnung von Ludwig. „Wenn wir nach dem Tag fünf bis zehn neue Mitglieder bekommen könnten, wäre das ein Erfolg. Ein Feuerwehrmann wird man aus Herzblut. Das muss man von klein auf wollen.“