Thüringische Landeszeitung (Jena)
Das Jenaer Tor war wie vernagelt
FußballThüringenliga: Die Spielvereinigung Geratal kommt bei OberligaAbsteiger Schott nicht über ein 1:1 hinaus
JENA. Drückend überlegen, dem Gastgeber so gut wie keine Chance auf einen Torerfolg lassend, hat es für die Spielvereinigung Geratal am ersten Spieltag der Thüringenliga nur zu einem Punkt beim Oberliga-Absteiger SV Schott Jena gereicht.
Aus einer zweistelligen Zahl an verheißungsvollen Möglichkeiten wurde lediglich eine von der Spielvereinigung veredelt, sogar ein Strafstoß nicht im gegnerischen Tor untergebracht. Das war beziehungsweise ist für ein Verbandsligaspiel eindeutig zu wenig. Andererseits gestattete man durch gleich mehrere Fahrlässigkeiten das Gegentor der Glaswerker.
Doch der Reihe nach. Nach einer etwa 20-minütigen Findungsphase beider Mannschaften kamen langsam Struktur und damit auch Chancen in das Gerataler Spiel. Mantlik verzog nach einem Keiner-Einwurf (26.), Bischofs Kopfball nach Heyer-Ecke (29.) verfehlte ebenso das Ziel wie Heyers Freistoß (31.). Dann die beiden spielentscheidenden Situationen. Paradies flankte von rechts, der Jenaer Torwart unterlief diese, hinter ihm wurde Thorwarth unfair am Torschuss gehindert – Strafstoßpfiff. Der Gefoulte trat selbst zum Vollzug an, knallte den Ball aber an die Latte (32.).
Quasi im Gegenzug klärte zunächst Behr nicht energisch genug, die Schott-Truppe kam wieder in Ballbesitz und ein weiterer Gerataler versucht an der Strafraumgrenze zu klären. Behinderung, Freistoß, Mauerstellen durch Kott – doch der Ball fand, durch Jünemann getreten, das aufgetane Loch in selbiger – keine Chance für den Keeper beim 1:0 (34.). Anstatt selbst in Führung zu gehen, lagen die Gerataler nun plötzlich hinten. Allerdings nicht lange: Schon zwei Minuten später war Bischof nach einem Keiner-Einwurf und Kopfballverlängerung am langen Pfosten zum Ausgleich zur Stelle. Und nur kurz darauf eine ähnliche Situation – hier hatte aber Heyer Pech, dass bei seinem abschließenden Schussversuch der Ball vom Innenpfosten dem Torhüter genau in die Arme sprang.
Ähnlich gestaltete sich die zweite Spielhälfte. Der Gastgeber war insgesamt einmal vor dem Kott-Tor (58.), begünstigt durch einen katastrophalen Querpass der Hintermannschaft während des eigenen Spielaufbaus. Ansonsten wieder mindestens eine Handvoll Möglichkeiten der Gäste. Entweder die Kopfbälle Keiners (57.) und Bischofs (72.) verfehlten ihr Ziel oder die flach über Kombinationen herausgespielten Chancen (67. Mantlik, 73. Kühne) brachten etwas Zählbares ein. Auch fehlte es Kühne in der 82. Minute am letzten Durchsetzungsvermögen, um den Sieg herbeizuführen.
Die freilich ob der zahlreichen Wechsel und Behandlungspausen – die Gastgeber schienen konditionell arg gebeutelt – viel zu kurz bemessene Nachspielzeit brachte zwar Paradies noch einmal in Position. Doch selbst wenn der Schiedsrichter noch länger hätte nachspielen lassen – an diesem Tag wäre ein weiterer Gerataler Torerfolg eher fraglich gewesen.