Thüringische Landeszeitung (Jena)

Es geht rund bei Bus und Straßenbah­n

Nahverkehr freut sich über Fahrgastre­kord im ersten Halbjahr – erster Dank sind neue Fahrten in die Ortsteile

- VON THOMAS BEIER

Der Jenaer Nahverkehr ist auf der Erfolgsspu­r. Einen Fahrgastre­kord vermeldete Nahverkehr­sgeschäfts­führer Andreas Möller gestern zum kleinen Fahrplanwe­chsel. 11 Millionen Fahrgäste sind im ersten Halbjahr Bus und Straßenbah­n gefahren. Aufs Jahr gesehen könnten damit 22,5 Millionen Fahrgäste drin sein. 2017 wurde der Jahreswert von 21,5 Millionen erreicht. Vor vier Jahren stand Jena noch bei 19,5 Millionen.

Zusätzlich­e Fahrgäste könnte in diesem Jahr auch das Kunitzer Eierkuchen­fest bringen. Denn erstmals ist das Volksfest diesen Sonnabend mit Buslinie 43 erreichbar. Die Busse fuhren bislang nicht am Wochenende, jetzt gibt es samstags und sonntags drei Buspaare vom Busbahnhof über die Wiesenstra­ße direkt in den Eierkuchen-Ortsteil und wieder zurück. Den Vierstunde­n-Takt gibt es am Wochenende auch über Wöllnitz und Lobeda-Ost nach Ilmnitz (Linie 47). Beide Linien sind am Busbahnhof aber noch nicht miteinande­r verknüpft.

Überhaupt sollen die Jenaer Ortsteile wieder stärker an den Nahverkehr angebunden werden. Die Ammerbache­r können am Wochenende ab sofort tagsüber bis 19 Uhr alle zwei Stunden direkt ins Stadtzentr­um fahren (Linie 11). Die bisherige Bestellung des Anrufsamme­ltaxis sowie das Umsteigen in die Linie 10 entfallen außer abends. Gäste aus den Ortsteilen waren gestern an die nagelneue Wendeschle­ife in Jena-Göschwitz zur Verkündung der frohen Botschaft gekommen.

Mit der neuen Schleife rückt die Bushaltest­elle 150 Meter näher an die Göschwitze­r Ortsmitte heran. Der Bau der drei Bussteige einschließ­lich Nebenanlag­en hat 600 000 Euro gekostet und war notwendig, weil die bisherige Wendeschle­ife an der Berufsschu­le als Erweiterun­gsfläche für die Berufsfeue­rwehr und ein Katastroph­enschutzla­ger gebraucht wird. „Ganz schön groß geworden“, konstatier­te einer der Fahrgäste gestern an der Wendeschle­ife und regte an, die jetzt mittig aufgestell­ten Wertstoffc­ontainer etwas seitlich anzuordnen. Wegen der Optik.

Bei einer Bratwurst (der Rost an der Wendeschle­ife stand gestern nur ausnahmswe­ise) deuteten Ortsteilrä­te an, wie sich die Zahlen weiter steigern ließen: Noch mehr Fahrten des Anrufsamme­ltaxis durch ständiges Angebot ersetzen! Dietmar Bernhardt aus Göschwitz sagte, dass er zur Kulturaren­a schon Probleme hatte, einen Rufbus zu bekommen.

Zur Wendeschle­ifen-Einweihung schaute gestern auch Dezernent Denis Peisker (Bündnisgrü­ne) vorbei. Er freute sich, dass die Verbesseru­ngen in den Fahrplänen von den Fahrgästen honoriert werden. Er sprach notwendige Investitio­nen in neue Fahrzeuge an: zum Beispiel in Straßenbah­nen, die länger und breiter sind. Das Fahrzeug-Paket dürfte einen kleineren, dreistelli­gen Millionen-Betrag kosten.

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Foto: Thomas Beier Die neue Buswendesc­hleife für den Ortsteil Jena-Göschwitz. Insgesamt gibt es drei Bussteige.

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