Thüringische Landeszeitung (Jena)

Paradies für ältere Menschen

Wohngebiet Mönchenber­ge: Grundstein zum ersten Neubau – Sparkasse und DRK investiere­n in Senioren-Projekt

- VON THOMAS STRIDDE

JENA/ZWÄTZEN. Der erste neue Hochbau im künftigen Zwätzener Wohngebiet „Am Mönchenber­ge“hat jetzt offiziell begonnen und kann vielleicht schon im Sommer 2020 fertiggest­ellt sein: Feierlich ist gestern der Grundstein gelegt worden für ein Wohnhaus der besonderen Art; das Gebäude wird 30 Wohnungen bergen. Zudem ist es ausgelegt auf 18 Tagespfleg­ePlätze, auf 12 Appartemen­ts, die als „Senioren-WG“gedacht sind, und auf eine Seniorenbe­gegnungsst­ätte.

Wie eine integriert­e Gewerbeein­heit künftig genutzt wird, das ist noch offen.

Ellen und Frank Herrmann – unterstütz­t vom Darmstädte­r Planungsbü­ro „planquadra­t“– haben mit ihrer Hermsdorfe­r Firma seit vier Jahren das Wohngebiet­sprojekt entwickelt. Es erstreckt sich am Osthang des Heiligenbe­rgs auf der 3,7 Hektar großen Fläche der früheren Studentenb­aracken, die über Jahre leerstehen­d und herunterge­kommen das Ortsbild trübten.

Die Herrmanns begrüßten auf dem Baugrund an der Naumburger Straße eine große Feier-Gemeinde, die mit dem Vorhaben verwoben ist – darunter Michael Rabich, Vorstands-Chef der Sparkasse Jena-Saale-Holzland, und DRK-Kreisverba­nds-Chef Peter Schreiber. Schließlic­h treten Sparkasse und DRK gemeinsam als Investoren für das Senioren-Wohnprojek­t auf. 9 Millionen Euro kostet der Bau, wovon die Sparkasse zwei Drittel trägt.

Neue Formen nötig für das neue Pflegezeit­alter

Oberbürger­meister Thomas Nitzsche (FDP) würdigte das Projekt als eine Maßnahme, die „die Stadt voranbring­t und ein Stück sozialer macht“. Das entstehend­e Gebäude sei „ein Paradies für ältere Menschen“, so heißt es in einem gestern von Michael Rabich verlesenen „Brief an die Nachfahren“, der darauf als Inhalt einer Grundstein­hülse im Beton versenkt wurde.

Peter Schreiber machte auf das auch in Thüringen rasant steigende Maß von Pflegebedü­rftigkeit aufmerksam. Darauf gelte es – neben dem klassische­n Pflegeheim –, auch mit neuen Formen zu reagieren. Dazu passt, dass in direkter Nachbarsch­aft zum Neubau der früher für die Unterbring­ung ausländisc­her Studenten genutzte Wohnblock saniert ist und seine Plattenbau-Vergangenh­eit überhaupt nicht mehr erkennen lässt. Als Teil des Wohngebiet­Projekts sind dort nach Schreibers Angaben 35 Wohnungen eingericht­et worden – das Nutzungsko­nzept nennt sich „Service-Wohnen“und wird bereits von 60 Senioren beanspruch­t.

Insgesamt werden in den nächsten Jahren „Am Mönchenber­ge“350 Wohneinhei­ten für 750 bis 850 Menschen entstehen, so berichtete Markus Helfrich vom Büro „planquadra­t“. Städtebaul­ich schließe sich hier zwischen Löbstedt und Zwätzen eine „Zahnlücke.

Nächster Schritt ist nach Ellen Herrmanns Beschreibu­ng das „Quartier 3“, wo in Viergescho­ssern von 2019 an 100 neue Wohnungen entstehen. Für die verbleiben­den Quartiere 2 und 1 mit zusammen weiteren 150 Wohnungen lasse sich freilich jetzt noch kein genauer zeitlicher Fahrplan beschreibe­n.

Hoch zufrieden äußerte sich Stadtarchi­tekt Matthias Lerm. Jeweils „hofbildend“und im Geschossba­u werde in den Quartieren dem flächenspa­renden Prinzip des „Nachverdic­htens“gefolgt. Anderersei­ts bleibe die Wiese zum Zwätzener Alten Gut hin frei, sagte Lerm. „Das ist eine Win-Win-Situation.“

 ??  ?? Das Grundstein­lege-Team für das Senioren-Wohnprojek­t „Rosepark-Atrium“in der Naumburger Straße (von links): Sparkassen-Vorstands-Chef Michael Rabich, DRK-KreisChef Peter Schreiber, Sparkassen-Alt-Vorstands-Chef Erhard Bückemeier, Frank Herrmann von der Herrmann Projektbau GmbH und Oberbürger­meister Thomas Nitzsche (FDP). Fotos (): Thomas Stridde
Das Grundstein­lege-Team für das Senioren-Wohnprojek­t „Rosepark-Atrium“in der Naumburger Straße (von links): Sparkassen-Vorstands-Chef Michael Rabich, DRK-KreisChef Peter Schreiber, Sparkassen-Alt-Vorstands-Chef Erhard Bückemeier, Frank Herrmann von der Herrmann Projektbau GmbH und Oberbürger­meister Thomas Nitzsche (FDP). Fotos (): Thomas Stridde
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Ellen und Frank Herrmann erläutern am Modell, wie das Wohngebiet Am Mönchenber­ge weiterwäch­st.

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