Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Im neuen Hotel wird an jedem Detail gefeilt

Im Bad Langensalz­aer Großprojek­t ist ein Musterzimm­er fertig – Fast 40 Gewerke arbeiten auf der Baustelle – Tag der offenen Tür am 16. Juni

- VON SABINE SPITZER

BAD LANGENSALZ­A. „Hier soll einmal der Tresen stehen“, sagt Stefan Kiefer. Mit der Hand deutet er Konturen an. Doch dass der Raum in wenigen Wochen fertiggest­ellt sein soll, ist derzeit schwer vollstellb­ar. Kabel hängen von den Decken. Die Wände sind unverputzt, der Teppich liegt eingeschwe­ißt in Folie.

Am 16. Juni öffnet das FirstClass-Hotel „Santé Royale“an der Therme. Gäste sollen dann zuerst Bad Langensalz­aer sein. Denn der Betreiber Stefan Kiefer lädt zum Tag der offenen Tür. „Ich will den Bürgern damit Dankeschön sagen“, sagt der Münchner Unternehme­r.

Fast 40 Gewerke arbeiten derzeit an der Großbauste­lle. Fertig ist bisher nur das Musterzimm­er. Aber selbst da will Kiefer noch Korrekture­n vornehmen. „Es sind oft nur Kleinigkei­ten, die mich stören“, erklärt er. So soll der Kofferbock verrückt werden und ein Bild braucht noch Leisten. „Hier geht quasi jede Kante durch meine Hand“, sagt er. „Das ist wie beim Anprobiere­n eines Kleides“, meint Kiefer, der als Planer gearbeitet hat, bevor er sich 2005 selbststän­dig machte. In Leipzig zum Beispiel hat er die Messe und den Flughafen mit konstruier­t.

130 Zimmer hat das Hotel, acht davon sind Suiten. Zwischen 25 und 30 Quadratmet­er groß sind die Doppelzimm­er. Wie Kiefer informiert, wurden die Zimmer bewusst über der Vier-Sterne-Norm angelegt, die bei 22 Quadratmet­er liegt. „Die Gäste sollen hier ja länger bleiben“, erklärt der 53-Jährige. „Denn wir bieten hier Gesundheit­spräventio­nsurlaube an, das kann man nicht an einem Tag abwickeln.“ Die Natur und die Farbe Lila ziehen sich durch die Räume. Sie findet sich im Bettüberwu­rf, auf den Lampen, in den Blumen-Bildern und spiegeln Kiefers Liebe zum Detail wider. Selbst das Teppich-Muster wurde extra entwickelt. Das Natur-Motto angeregt habe Bürgermeis­ter Bernhard Schönau (FDP). „Die Schwierigk­eit dabei ist, dass man nicht affig wird“, sagt der Hotel-Betreiber. Man könne schließlic­h nicht den Hainich kopieren – oder Asien.

15 Millionen Euro kostet das Großprojek­t in Bad Langensalz­a, fünf Millionen davon sind Fördermitt­el vom Land. Etwa 60 Arbeitsplä­tze entstehen in dem Vier-Sterne-Hotel.

„Das Produkt läuft“, sagt Stefan Kiefer und meint die „Santé Royale“-Hotels. Eins betreibt er in Bad Brambach im Vogtlandkr­eis, ein weiteres im Kurort Warmbad Wolkenstei­n im Erzgebirge. Zwei weitere in München und auf Rügen sind in Planung. „Die Gäste, die in diesen Hotels Urlaub machen, haben sich für Qualität entschiede­n“, sagt Kiefer selbstbewu­sst.

Thema Natur zieht sich durch das Hotel

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Foto: Daniel Volkmann Detailverl­iebtheit: Stefan Kiefer legt selbst Hand an.

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