Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
In die Situation der Geschädigten versetzen
Es gibt Bereiche in der Stadt, in denen Parkmöglichkeiten rar sind – verständlich, wenn Anwohner dem Ordnungsamt eine Anzeige schicken
Der Kommentar von Alexander Volkmann bezieht auf das anonyme Anschwärzen und spiegelt, wie in der journalistischen Textform des Kommentares gewollt, die Meinung des Autors wider. In einem Satz heißt es „Nichts gegen das begründete Melden von Ordnungswidrigkeiten. Aber dann bitte dazu stehen.“Repro: Daniel Volkmann
Reaktion auf einen Kommentar zum anonymen Anschwärzen:
Mit Befremden habe ich den Kommentar Ihres Herrn Volkmann gelesen, der seine, mit Verlaub, „begrenzte“Sichtweise zum Anzeigen von „Falschparkern“kund tut. Er empfindet solches Tun als „seltsam“und endet im Fazit: Jeder scheißt jeden an. Sprachduktus ist eine Sache, intellektueller Tiefgang eine andere. Und jemand, der sich journalistisch versucht, sollte vielleicht eher beide Seiten der Medaille betrachten, ansonsten ist es Dilettantismus – oder einfach nur peinlich!
Es gibt Bereiche in unserer schönen Stadt, in denen Parkmöglichkeiten absolut rar sind.
Dazu gehört der Parkbereich 10, Obermarkt/Burgstraße. Anwohner, wie ich, haben eine Parkberechtigung erworben und dafür bezahlt, in diesem Bereich parken zu dürfen.
Ich versuche inzwischen, so wenig wie möglich diesen Parkbereich zu verlassen und gehe kurze Strecken zu Fuß, weil ich tagsüber nicht den Hauch einer Chance habe, nach Rückkehr einen Parkplatz zu bekommen.
Erwischt man mal einen der unzähligen Falschparker im Anwohnerparkbereich und spricht diesen an, erntet man so gut wie nie Verständnis. Die Reaktionen reichen von Ignoranz, unverschämten und dreistesten Antworten bis hin zu offener Aggression. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als auf sein bezahltes Parkrecht zu verzichten und selbst in ein Parkhaus oder auf einen gebührenpflichtigen Platz auszuweichen.
Dass manchem Anwohner da mal der Kragen platzt und man dem Ordnungsamt eine Anzeige schickt, sollte doch leicht zu verstehen sein, oder?
Es wäre Ihrem Herr Volkmann anzuraten, vielleicht vor seiner Kommentierung etwas über den Tellerrand zu schauen, intensiver nachzudenken und sich in die Situation der durch das Falschparken Geschädigten zu versetzen, anstatt das „Falschparken“geradezu zu bagatellisieren und „hoffähig“zu machen.