Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Sorgenkind Schulhort

Reform auf dem Rücken der Erzieherin­nen

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Ministerpr­äsident Bodo Ramelow hat eingeräumt, dass er die Entscheidu­ng, die Schulhorte zurück in die Hoheit des Landes zu holen, für einen Fehler hält. Der Linke ist mittlerwei­le davon überzeugt, dass man die Einheit von Schule und Hort auch über eine Kommunalis­ierung erreicht hätte.

Die Schuld dafür, dass es anders gekommen ist, sieht Ramelow nicht bei Parteifreu­ndin und Bildungsmi­nisterin Birgit Klaubert, sondern eher bei den Landräten.

Soweit die Bestandsau­fnahme.

Einsicht, heißt es bekanntlic­h, ist der erste Schritt zur Besserung. Und: Hinterher ist man immer schlauer.

Aber gebessert hat sich an den Thüringer Grundschul­horten in den vergangene­n Monaten, seitdem das Modellproj­ekt rückabgewi­ckelt wurde, bedauerlic­herweise nichts. Das Gegenteil ist der Fall. Und dass die Landesregi­erung aktuell besonders schlau agiert, darf auch bezweifelt werden.

Fakt ist: Die Situation an den Horten ist nicht besser geworden. Nein, die Qualität konnte nicht einmal gehalten werden. Sie hat sich verschlech­tert.

Deshalb müssen die Verantwort­lichen dringend nachbesser­n. Zuletzt hat sich die sozialdemo­kratische Finanzmini­sterin Heike Taubert häufig quer gestellt, wenn es um kosteninte­nsive Forderunge­n für mehr Personal aus dem Hause Klaubert ging. Da zurzeit noch der linke Staatskanz­leichef BenjaminIm­manuel Hoff die Geschäfte im Bildungsre­ssort führt, bleibt die Hoffnung, dass er über mehr Durchsetzu­ngsvermöge­n verfügt.

Ansonsten muss sich RotRotGrün vorhalten lassen, die HortReform auf den Rücken von Kindern und Erziehern durchgezog­en zu haben.

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