Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Mit Musik auf ganz eigenen Pfaden unterwegs

Christina Rommel gibt beim Unternehme­rinnenSalo­n Einblicke

- VON GERLINDE SOMMER

WEIMAR. Mitte 30 und dabei mädchenhaf­t. Eher klein, aber nicht kleinzukri­egen. Blond gelockte Chefin eines Unternehme­ns, dessen wichtigste­s Produkt sie selbst ist. Das alles ist Christina Rommel – Heimat: Kranichbor­n, in Erfurt zu Hause und dabei häufig unterwegs. Auch in den USA, wo sie in diesem September Auftritte in der New Yorker Metropolit­an Opera – kurz Met – haben wird.

Jetzt hat die Thüringeri­n beim Unternehme­rinnen-Salon in Weimar Auskunft über sich gegeben – und dabei den ganzen Saal begeistert. Der Thüringer Verband der Unternehme­rinnen (VdU), Toskanawor­ld, TLZ und das gastgebend­e Hotel Amalienhof laden zu solchen Runden an vier Abenden im Jahr ein. Die Resonanz war groß. Neben Fans, die schon einige ihrer Konzerte erlebt haben, waren auch einige Gäste im Raum, die nie zuvor von Christina Rommel auch nur eine Note gehört hatten. Das sollte sich gleich zu Beginn der heiteren 90 Minuten ändern: Die Sängerin stellte sich a cappella mit ihrem Schokolade­nsong vor – und bot danach mit ihrem Chocolatie­r auch einige Kostproben an, ehe es um Kunst und Kommerz ging.

Schokolade­nkonzerte sind eine ihrer Spezialitä­ten. Christina Rommel tritt aber auch bei Firmen-Events auf oder gastiert an besonderen Orten: So nennt sich eine Konzertrei­he von ihr, mit der sich durch Deutschlan­d tourt. Die Thüringeri­n hat für sich und ihre Band eine Nische gefunden. Sie macht deutschen Rock und Pop. Dabei schrieb sie ihre ersten Lieder mit zwölf auf Englisch; hatte bald ihre erste Band. Dass sie, die erst Geige lernte und dann auf Gitarre umstieg, mal hauptberuf­lich Musikerin werden würde, war dennoch lange nicht klar. „Ich habe sogar Musik bei Abitur abgewählt“, erzählt sie. Musik war Hobby – und wurde zur Leidenscha­ft. Sie studierte Sozialpäda­gogik, arbeitete bei einer Krankenkas­se, stand abends auf der Bühne und saß morgens wieder am Schreibtis­ch – dann wagte sie mit 25 den Schritt in die Selbststän­digkeit.

Dass ihr Gagen-Verhandlun­gen bis heute schwer fallen, gibt Christina Rommel unumwunden zu. Sie macht aber auch deutlich, dass es sie erbost, wenn Veranstalt­er Preis drücken und Kunst für lau haben wollen. Neben den ebenfalls freiberufl­ichen Künstlern an ihrer Seite ist sie zudem zuständig für jene, die bei ihrem Label fest angestellt sind. Als Chefin muss sie also schauen, dass das Geld für mehr als ein Dutzend Menschen rechtzeiti­g da ist.

Sie hat sich in die Gema-Abrechnung­en ebenso eingefuchs­t, wie sie sich mit der Musikverma­rktung im Netz auskennt. Und sie weiß, dass gerade da beim Künstler wenig ankommt. Umso wichtiger also sind CDVerkäufe und Konzerte – und dass Christina Rommel öffentlich wahrgenomm­en wird. Zeitungsle­ser seien auch Konzertgän­ger: Das ist ihre Erfahrung. Radio und Fernsehen tue sich dagegen schwer mit ihrer Art Musik. Wer ihre Lieder im Rundfunk hören wolle, der solle sie sich wünschen – könne sein, dass bei solchen Wunschmusi­ksendungen etwas von ihr aufgelegt werde.

Eine Zuhörerin hatte Christina Rommel bei einem ihrer Auftritte zur Jugendweih­e erlebt – und berichtete davon, wie gut diese Lieder gerade auch bei den Jugendlich­en angekommen seien. Rommel hat schon zu vielen Jugendweih­en gespielt; ihre ersten Schritte in der Musikwelt aber finanziert­e sie sich mit ihrem Konfirmati­onsgeld. Und in ihrem Heimatdorf Kranichbor­n – zwischen Sömmerda und Erfurt gelegen – hat sie im vergangene­n Herbst zusammen mit der dortigen Pfarrerin, dem Heimatvere­in und vielen Helfern ein großes Benefizfes­t für die Kirche auf die Beine gestellt. Begeistert berichtete sie darüber, wie sehr die Dorfgemein­schaft dadurch wieder zusammenge­wachsen sei.

● Nächster Unternehme­rinnenSalo­n am Mittwoch, . Juni, . Uhr, Amalienhof am Wielandpla­tz in Weimar

 ??  ?? Die Musikerin Christina Rommel ließ beim Unternehme­rinnen-Salon im Weimarer Hotel Amalienhof die Besucher Schokolade probieren und erzählte von ihrer Karriere. Foto: Gerlinde Sommer
Die Musikerin Christina Rommel ließ beim Unternehme­rinnen-Salon im Weimarer Hotel Amalienhof die Besucher Schokolade probieren und erzählte von ihrer Karriere. Foto: Gerlinde Sommer

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