Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Neuer Chef im Köstritzer Chemiewerk
16 Millionen Euro Investitionen geplant
BAD KÖSTRITZ. Das Chemiewerk Bad Köstritz bekommt am 1. April einen neuen Geschäftsführer. Dann wird sich Volker Damrath verabschieden. Als Ruhestand will der 62-jährige gebürtige Niedersachse, der in Jena lebt, seinen Abgang zwar nicht verstanden wissen. „Aber ich will keine acht bis zehn Stunden täglich mehr arbeiten und mich um verschiedene Projekte gemeinsam mit meiner Frau kümmern. Dem Chemiewerk bleibe ich natürlich gewogen“, erläutert Volker Damrath, seit 2009 Geschäftsführer, seinen Entschluss. Sein Nachfolger ist ein Eigengewächs des Hauses. Lars Böttcher, 41 Jahre alt und seit 13 Jahren für die Bad Köstritzer tätig, übernimmt den Chefposten. Bisher war der gebürtige Geraer als Leiter des Geschäftsfeldes Kieselsäuren tätig.
Das Unternehmen, das auf eine 170-jährige Geschichte zurückblicken kann, floriert. Es ist Arbeitgeber für 250 Menschen aus der Region und eine der wenigen Firmen weltweit, die High-Tech-Substanzen von nanoskaligen bis zu mikronisierten Stoffen sowie Produkte für moderne Verfahren der Bildverarbeitung herstellt. Der Jahresumsatz 2017 soll wie im Vorjahr 57 Millionen Euro betragen. 70 Prozent seiner Erzeugnisse exportiert das Chemiewerk ins Ausland. Hauptabnehmer waren im vergangenen Jahr die USA. „Aktuell ist es zwar nicht geplant, aber wir haben schon oft über einen weiteren Standort neben Bad Köstritz nachgedacht. Das Industriegebiet wird langsam etwas eng. Denkbar wäre ein Werk in den USA“, bestätigt Damrath, dass die Firma weiter wachsen will.
Natürlich auch in Ostthüringen. Deshalb plant das Chemiewerk noch in diesem Jahr Investitionen in den Standort von 16 Millionen Euro in die Hydrogelanlage, den Schwefelbereich und die Abwasserbehandlung, wie Nachfolger Böttcher erklärt.