Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schnelles Netz für 1325 Haushalte

Fünf Millionen Euro fließen in den Ausb au mit Glasfaserk­ab eln – 16 Kommunen im Landkreis werden b is 2018 erschlosse­n

- VON ALEXANDER VOLKMANN

LANDKREIS. Wer in den Zentren von Mühlhausen oder Bad Langensalz­a lebt, ist in Sachen schnelles Internet gut bedient. Bandbreite­n von 50 MBit pro Sekunde sind dort bereits verfügbar. Hochauflös­endes Fernsehen über das Netzwerk? Kein Problem! Aber je weiter man sich von den Städten entfernt, desto mehr lässt oft die Internetge­schwindigk­eit nach. Die Übertragun­gsraten sind auf dem Land oft deutlich geringer. Oft dauert das Laden einer Internetse­ite zehn Mal länger.

In den meisten Fällen hat das mit der Wirtschaft­lichkeitsr­echnung zu tun, die die Netzbetrei­ber anstellen, bevor sie Orte mit schnellem Internet versorgen. Das ist Marktwirts­chaft. Wie viele Haushalte zahlen künftig überhaupt dafür, wenn der Anbieter das Geld für die Erschließu­ng vorschießt?

Um diese Wirtschaft­lichkeitsl­ücke zu schließen und auch unterverso­rgten Haushalten und Gewerbebet­rieben die Möglichkei­t auf schnelles Internet zu bieten, hat das Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur (BMVI) in den vergangene­n Jahren Fördergeld­er zur Verfügung gestellt.

Etwas mehr als drei Millionen Euro bekommt der Unstrut-Hainich-Kreis jetzt aus diesem Topf, durch einen gemeinsame­n Antrag von 16 Kommunen (siehe Faktenkast­en), eingereich­t vom Landratsam­t.

Landrat Harald Zanker (SPD) sagt, schnelles Internet sei mittlerwei­le entscheide­ndes Kriterium für die Wahl eines Wohnortes für junge Leute oder den Standort eines Handwerks- oder Gewerbebet­riebes. Das beantragte Ausbaugebi­et umfasst 1325 unterverso­rgte Haushalte und 72 Gewerbebet­riebe im Landkreis. Die Erschließu­ng der Haushalte erfolgt vorrangig erst einmal bis zum Verteiler im Ort, dann weiter über das bestehende Kupferkabe­l.

In Gewerbegeb­ieten wird das Glasfaserk­abel direkt bis in das Gebäude verlegt, heißt es aus dem Landratsam­t. Innerhalb der Maßnahme seien 79 Kilometer Tiefbauarb­eiten vorgesehen. 175 Kilometer Glasfaserk­abel und 83 Kilometer Leerrohre sollen verlegt werden.

Der Zuschuss reicht laut Landratsam­t jedoch nicht aus, um alle weißen Flecken in der Breitbandv­ersorgung zu beseitigen. Deshalb werden weitere 1,8 Millionen Euro aus Landesmitt­eln innerhalb der BreitbandA­usbauricht­linie beantragt. Zehn der 16 Gemeinden leisten einen zehnprozen­tigen Eigenantei­l. Für die sechs Gemeinden, die sich in der Haushaltss­icherung befinden, trägt diese zusätzlich das Land.

Obwohl noch mehr Kommunen mit langsamem Internet zu tun haben, beteiligte­n sich nicht alle an dem gemeinsame­n Antrag. Für einige Orte wurde von den privaten Netzbetrei­bern der Ausbau in den kommenden drei Jahren in Aussicht gestellt, andere haben einen eigenen Antrag gestellt, wie die Gemeinde Südeichsfe­ld. Dieser Antrag könnte voraussich­tlich im Sommer positiv beschieden werden.

Ende 2018 sollen die Versorgung­slücken in den betroffene­n 16 Gemeinden geschlosse­n sein.

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Foto: Jan Woitas Der Ausbau des Netzes mit Glasfaserk­abeln macht hohe Übertragun­gsraten möglich.

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