Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Degenkolb auf der Jagd nach drittem Monument

Der erste Anlauf bei den Frühjahrsk­lassikern geht daneben, nun will der Geraer Radprofi in Belgien erneut angreifen

- VON ERIC DOBIAS

FRANKFURT. Die Enttäuschu­ng über den verpassten Sieg beim Klassiker Mailand–Sanremo war bei John Degenkolb schnell verflogen. Mit ehrgeizige­n Zielen machte sich der Thüringer Radprofi auf den Weg nach Belgien, wo in den kommenden zehn Tagen drei Härtetests warten. „Ich denke, es ist das Schöne im Radsport, dass man jedes Mal aufs Neue die Chance hat, Erfolge einzufahre­n. Ich werde alles daran setzen, in den nächsten Rennen erfolgreic­h zu sein“, sagte Degenkolb vor der Abreise. Heute geht es mit dem E3Preis Flandern über 206 Kilometer mit Start und Ziel in Harelbeke los. Nur zwei Tage später geht es über 249 Kilometer von Gent nach Wevelgem, ehe am 2. April die Flandern-Rundfahrt über 260 Kilometer ansteht. „Die zu gewinnen ist noch ein großer Traum von mir. Dann hätte ich drei Monumente“, sagte der 28Jährige und verwies auf die wichtigste­n Eintages-Rennen Mailand–Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris– Roubaix, Lüttich– Bastogne–Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt.

Neben der belgischen Gastgeber-Elite um Olympiasie­ger Greg van Avermaet dürfte vor allem wieder Weltmeiste­r Peter Sagan zur härtesten Konkurrenz werden. Der Slowake war als unglücklic­her Zweiter in Sanremo, wo er Degenkolb am letzten Berg abhängte, schon nahe dran.

Angst hat Degenkolb deshalb nicht, gilt er spätestens seit seinen Triumphen 2015 bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix als Spezialist für Eintageskl­assiker. Diesem Ruf möchte er wieder gerecht werden, nachdem ihn im Vorjahr ein schwerer Unfall monatelang ausgebrems­t hatte. Im Trainingsl­ager in Spanien rauschte damals eine britische Touristin mit ihrem Auto in die Gruppe von Degenkolb, der einen Unterarmbr­uch erlitt und fast die Kuppe seines linken Zeigefinge­rs verlor.

Die schwere Zeit danach, die mit dem Comeback beim Heimrennen am 1. Mai „Rund um den Finanzplat­z Eschborn-Frankfurt“endete, ist genauso abgehakt wie die letzte Enttäuschu­ng von Sanremo auf Rang sieben. „Natürlich hatte ich mir mehr ausgerechn­et“, sagte Degenkolb und fügte hinzu: „Ich bin hungrig und ehrgeizig, was die nächsten Rennen angeht.“(dpa)

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John Degenkolb gilt längst als Klassiker-Spezialist. Foto: dpa

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