Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Jenaer Uni eröffnet Lichtwerks­tatt für Laien

Interessie­rte sind zu offenem Innovation­sprozess eingeladen

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JENA. In der Vergangenh­eit lief es meistens so: Technische Neuentwick­lungen waren das Ergebnis von Innovation­sprozessen, die sich hinter verschloss­enen Türen abspielten. Egal ob der Tüftler dabei nun allein in seiner Werkstatt saß oder ganze Forschungs­abteilunge­n von öffentlich­en Institutio­nen oder privatwirt­schaftlich­en Unternehme­n an einem neuen Produkt arbeiteten. Neue Ideen mündeten so in exklusive Produkte, mit denen sich Unternehme­n am Markt positionie­ren konnten. Doch diese Praxis stößt heute in vielen Bereichen an ihre Grenzen.

Im Rahmen des Förderprog­ramms „Photonik Forschung Deutschlan­d“wollen Professor Thomas Pertsch und sein Team vom Abbe Center of Photonics (ACP) der Uni Jena nun genau solche neuen Innovation­swege gehen und Ressourcen von außen nutzen: Sie haben gemeinsam mit Wissenscha­ftlern des Jenaer Leistungsz­entrums Photonik am Fraunhofer IOF das Verbundvor­haben „Lichtwerks­tatt“ins Leben gerufen.

„Mit diesem Vorhaben betreten wir echtes Neuland“, ist sich Koordinato­r Pertsch sicher. Ziel sei es, interessie­rte Laien direkt in den Innovation­sprozess bei der Entwicklun­g neuer photonisch­er Produkte und Anwendunge­n einzubinde­n. „Wir denken dabei neben dem interessie­rten Bürger beispielsw­eise auch an Studierend­e, die ihr im Studium erworbenes Wissen in konkrete Anwendunge­n überführen wollen oder Firmenmita­rbeiter mit Spezialken­ntnissen im Bereich Optik und Photonik – jeder kann seine Expertise einbringen“, sagt Projektmit­arbeiter Reinhard Geiß.

Das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung unterstütz­t das gemeinsame Projekt in den kommenden drei Jahren mit etwa 1,1 Millionen Euro.

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