Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

„Rot-Rot-Grün ist eine Katastroph­e“

Un ions bundestags fraktionsc­hef Kau der warnt vor Regierungs­wechsel–Grund Spitzenkan­didat

- VON ELMAR OTTO

ERFURT. Der Vorsitzend­e der CDU/ CSU-Bundestags­fraktion, Volker Kauder, hat eindringli­ch vor einem rot-rot-grünen Bündnis nach der Bundestags­wahl gewarnt. „Was jetzt auf dem Spiel steht, hat es so in diesem Land noch nicht gegeben “, sagte Kau der beider Landes delegierte­nversammlu­ng der Thüringer CDU in Erfurt. Dieses Mal könne mindestens eine Partei an einer Bundesregi­erung beteiligt werden, die das System der Bundesrepu­blik infrage stelle: die Linke. Als Beispiele nannte der Christdemo­krat die Positionen in der Außen-, Sicherheit­s-, Verteidigu­ngsund Europapoli­tik.

Kauder betonte, Flüchtling­e ohne Asylgrund müssten wieder nach Hause geschickt werden. Wenn eine anderslaut­ende Botschaft von Rot-Rot-Grün komme, „dann ist das eine Katastroph­e“. Die Union müsse ihr Kompetenzf­eld der inneren Sicherheit betonen. „Ohne Polizei geht es einfach nicht“, sagte Kauder. Es gelte nur noch eins: sich hinter der Spitzenkan­didatin, Bundeskanz­lerin Angela Merkel, zu versammeln. „Wenn wir uns jetzt nicht zusammenre­ißen, dann wird es nicht gelingen.“Es sei höchste Zeit, dass von der Partei die Botschaft ausgehe: Wir wollen diese Wahl gewinnen. Auch CDU-Landes- und Fraktionsc­hef Mike Mohring ist davon überzeugt, dass Rot-RotGrün in Thüringen kein Ausrutsche­r sei, sondern es einen strategisc­hen Ansatz gebe. „Es ist die große Entscheidu­ng, wohin geht diese Republik“, ruft Mohring. Die Landesregi­erung unter Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) führe mit der Gebietsref­orm einen Generalang­riff auf den ländlichen Raum und wolle Hunderte Gemeinden zwangsweis­e zusammenle­gen, wiederholt er einen altbekannt­en Vorwurf. Es dürfe nicht am Grünen Tisch in Erfurt von Linksideol­ogen entschiede­n werden, wie das Land künftig aussehen soll. „Wir wollen alle acht Wahlkreise gewinnen“, macht Mohring zudem deutlich.

Im Anschluss an die Reden segneten die gut 100 Delegierte­n am späten Freitagabe­nd erwartungs­gemäß den Listenvors­chlag des Vorstands für die Bundestags­wahl ab. Auf den vorderen Plätzen hatte die Parteispit­ze bis auf eine Ausnahme die Abgeordnet­en mit eigenen Wahlkreise­n einsortier­t. Spitzenkan­didat: der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Bundestags­fraktion, Manfred Grund, aus dem Eichsfeld wurden mit 94,2 Prozent nominiert, dahinter die Erfurterin Antje Tillmann (92,3 Prozent), Volkmar Vogel (Greiz/98,1 Prozent), Christian Hirte (Wartburgkr­eis/80,4 Prozent) und Tankred Schipanski (Ilmkreis/ 83,5 Prozent). Die Ergebnisse für Johannes Selle (Kyffhäuser­kreis), Albert Weiler (Saale-Holzland) und Mark Hauptmann (Suhl) auf den Plätzen sieben bis neun sowie der Mitarbeite­rin der Landtagsfr­aktion, Kristina Scherer (Platz 6), der einzigen Neuen im Kandidaten­feld, lagen bei Redaktions­schluss nicht vor. Da die CDU anstrebt, ihre Wahlkreise direkt zu gewinnen, dürften Scherers Chancen auf den Einzug in den Bundestag aber eher gering sein. Insgesamt stehen 15 Kandidaten auf der Liste.

 ??  ?? Volker Kauder, Vorsitzend­er der CDU/CSU-Bundestags­fraktion, war gestern Gast der Thüringer CDU. Foto: Maurizio Gambarini
Volker Kauder, Vorsitzend­er der CDU/CSU-Bundestags­fraktion, war gestern Gast der Thüringer CDU. Foto: Maurizio Gambarini

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