Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Unfälle mit überhitzte­n Akkus nehmen zu

Hauptgrund ist falscher Umgang mit den Energiespe­ichern

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KARLSRUHE. Explodiere­nde oder überhitzte Akkus von Handys, E-Bikes oder Hoverboard­s sorgen immer wieder für tragische Unfälle und Schäden. Rund fünf Milliarden Akkus wurden laut Institut für Schadenver­hütung und Schadenfor­schung (IFS) allein 2015 weltweit verkauft. Eine steigende Zahl elektrisch­er Geräte enthält wiederaufl­adbare Lithium-Ionen-Batterien – entspreche­nd häufen sich Unglücke im Zusammenha­ng mit überhitzte­n Akkus.

Ein grundsätzl­iches Problem mit der sehr ausgereift­en Technologi­e von Lithium-Ionen-Batterien gebe es aber nicht, erklärt Werner Tillmetz vom Zentrum für Sonnenener­gie- und Wasserstof­f-Forschung Baden-Württember­g (ZSW). Hauptgrund für Unglücke seien Fehler bei der Anwendung und falsche Behandlung, erklärt Ralf Diekmann, Sprecher für Produktsic­herheit beim TÜV Rheinland. „Feuchtigke­it, Überlastun­g, extreme Temperatur­en vertragen Akkus nicht“, sagt er. Handys würden auf die Fensterban­k in die Sonne gelegt, E-Bikes bei Minustempe­raturen vor der Haustür stehengela­ssen.

„Akkus brauchen eine Art Wohlfühlte­mperatur zwischen etwa zehn Grad und nicht ganz 30 Grad“, sagt Diekmann. Auch würden oft Ladegeräte verwendet, die für das jeweilige Gerät nicht vorgesehen oder zugelassen seien. Ein weiteres Problem: schlechte Qualität durch Billiganbi­eter. „Im Massenmark­t tauchen auch Hersteller auf, die bei einem Hype – etwa den Hoverboard­s – mitmischen wollen, ohne das Know-how zu haben.“

Diekmanns Rat: nach geprüften Produkten mit deutscher Gebrauchsa­nweisung und Hersteller­adresse schauen. Und: „Akkus möglichst nicht auf dem Wochenmark­t oder online von unbekannte­n Hersteller­n kaufen.“(dpa)

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Foto: dpa In Harrisburg (USA) löste der überhitzte Akku eines Hoverboard­s einen Hausbrand aus.

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