Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
London-Fahrt mit Schrecken
Schüler aus Lengenfeld/Stein erlebten Alarm nach Attacke in England
LONDON. 50 Schüler und Lehrer vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein sind derzeit auf Sprachreise in England. Sie erlebten die Auswirkungen des Anschlags vor dem Londoner Parlamentsgebäude am Mittwoch mit. Was sich in den Stunden nach der Attacke zutrug, vermittelt der Augenzeugenbericht einer Schülerin, der unserer Zeitung vorliegt und den wir hier in Auszügen wiedergeben.
„Wir hatten an dem Tag eine Führung und sind kurz davor am Parlaments-Haus und dem Big Ben vorbeigelaufen. Als wir nahe Buckingham Palace waren, kamen Scharen von Polizisten. Wir wussten, irgendwas ist passiert. Dann kamen schon die Nachrichtenmeldungen“, berichtet das Mädchen aus der 9. Klasse. Eigentlich hätten die Schüler Freizeit gehabt, seien aber aufgrund der Ereignisse angerufen und sofort zum vereinbarten Treffpunkt gerufen worden. Dort hätten sie aber nicht bleiben können, weil dies zu gefährlich gewesen sei, so der Bericht weiter. „Dann wurden wir in der National Gallery am Trafalgar Square für einige Stunden gebunkert. Unser Bus konnte nicht kommen, weil die Innenstadt gesperrt war, es war quasi alles lahm gelegt.“
Als sich die Schüler später auf dem Trafalgar Square versammelten, erlebten sie eine eindrückliche Szenerie. „Alles voll mit Polizei. Über uns Helikopter. Absperrbänder. Quasi rund herum nur Polizei und Krankenwagen. Dann dieses laute, grelle Fiepen der Sirenen. “Später hätten die Lehrer mit der Polizei gesprochen und sie bewogen, den Bus der Reisegruppe durchzulassen. „Wir sollten dann auch eine Eskorte bekommen. Die Polizei sollte vor und hinter unserem Bus fahren und auch alle kontrollieren, damit sich keiner von den Attentätern zwischen uns mogelt.“Der Vorfall habe einige ihrer Klassenkameraden sehr mitgenommen. „Wir alle hatten uns auf diese Sprachreise gefreut. Es konnte ja keiner ahnen, dass dann so etwas passiert“, schließt die Schülerin ihren Bericht.