Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Affenpark öffnet vorfristig: Die Kattas präsentier­en Nachwuchs

Straußberg­er Anlage neu im europäisch­en Programm für den Schutz der Schwarzwei­ßen Varis

- VON DIRK BERNKOPF

STRAUßBERG. Eine Woche eher als geplant eröffnen der Affenpark und die Sommerrode­lbahn am Straußberg am heutigen Samstag um 9 Uhr erstmals ihre Tore in der neuen Saison. Die 22 Berberaffe­n, 60 Kattas und 18 Schwarzwei­ße Varis hält schon lange nichts mehr in ihren Winterunte­rkünften. Seit vier Wochen turnen die Lemuren schon wieder im dichten Geäst des eingezäunt­en Waldgebiet­es herum – die Berberaffe­n haben die Hütten im Winter nie benutzt.

„Die Tiere genießen die frische Luft und freuen sich über jede Abwechslun­g“, sagt Silvio Dietzel. Kaum hat der Affenpark-Chef das Tor zum Gehege aufgeschlo­ssen, sitzen ihm zwei, drei der Tiere im Nacken. Sie wissen: Der Chef kommt selten ohne ein paar Leckerlis wie Nüsse oder Früchte.

Wer zur Saisoneröf­fnung genau hinsieht, wird bei den quickleben­digen Kattas noch zwei kleine Äffchen entdecken können. Die Weibchen Beca und Aira haben am 14. und 17. März jeweils ein Junges zur Welt gebracht. „Die Jungtiere sind sehr klein, sie wiegen nur 60 bis 70 Gramm“, erklärt Silvio Dietzel. „Wir wissen noch nicht einmal, ob es Männchen oder Weibchen sind.“Die Jungen sind gut verborgen im Bauchfell der Mütter und klammern sich fest, während die ausgewachs­enen Tiere durch den Wald springen.

Erst wenn das Geschlecht des Nachwuchse­s bestimmt ist, werden Namen vergeben. „In diesem Jahr bekommen alle Jungtiere einen Namen, der mit H beginnt“, erläutert Dietzel und macht schon erste Vorschläge.

Auch bei den anderen Affenarten ist mit Nachwuchs zu rechnen. Die Berberaffe­n sind aber erfahrungs­gemäß erst im Mai/Juni soweit. Kurzfristi­g jedoch erwartet der Affenpark Zuwachs bei den Berberaffe­n. „Wir bekommen aus einem Zoo zwei junge Männchen vom Jahrgang 2015“, berichtet Dietzel. Diese werden allerdings kastriert, man wolle ja keine Zucht aufbauen.

Mit seinen 18 Schwarzwei­ßen Varis fand der Affenpark in diesem Jahr Aufnahme in das Europäisch­e Erhaltungs­zuchtprogr­amm EEP. In Deutschlan­d wird die Art in elf Zoos gehalten.

„Die Varis zählen zu den bedrohten Arten, in ihrer Heimat Madagaskar wird ihr Lebensraum kontinuier­lich zerstört“, weiß Dietzel. „Bei uns im Affenpark können wir den Tieren mehr Freiraum geben, als sie in vielen Zoos haben.“

Silvio Dietzel appelliert wie in jedem Jahr an die Besucher, die Bestimmung­en des Parks einzuhalte­n. So ist das Füttern der Tiere verboten. Man sollte es auch unterlasse­n, die Neugeboren­en anzufassen. Die Mütter verstehen da wenig Spaß. Ansonsten sind die Tiere gewohnt gutmütig.

 ??  ?? Die Kattas ergründen Neues ausgesproc­hen gern in der Gruppe. Aira (. von rechts) trägt ein Junges an der Brust. Foto: Dirk Bernkopf
Die Kattas ergründen Neues ausgesproc­hen gern in der Gruppe. Aira (. von rechts) trägt ein Junges an der Brust. Foto: Dirk Bernkopf

Newspapers in German

Newspapers from Germany