Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Gerichte zum Dahinschmelzen
Butter gehört nicht nur auf Butterbrot, Croissant und Brötchen, auch in der warmen Küche ist sie unverzichtbar – und das längst nicht nur zum Anbraten von Wiener Schnitzeln. Spätestens mit dem Start der Spargelsaison im April ist sie zwei Monate lang für viele ein treuer Begleiter auf der Festtagstafel. Die Freunde des königlichen Stangengemüses teilen sich dabei bekanntlich in zwei Gruppen: Die einen wollen zum Spargel nicht auf eine herrlich cremige Sauce Hollandaise aus Butter, Eigelb & Co. verzichten. Die anderen sparen sich die Zubereitung des SaucenKlassikers und genießen das weiße Gold ganz puristisch nur mit zerlassener Butter – ihr Argument: Die Hollandaise überdecke lediglich den Eigengeschmack des Gemüses.
Wenn Fisch auf den Tisch kommt, darf Butter oft ebenfalls nicht fehlen. Forelle blau mit schaumiger Butter etwa lässt die Herzen vieler Genießer höher schlagen. Hierbei wird die erwärmte (nicht geschmolzene) Butter mit dem Handmixer aufgeschlagen, bis aus ihr eine weiche, weiße Creme geworden ist, und danach mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Ein Klassiker der „Cucina Italiana“
Auch die französische „Beurre Blanc“(zu Deutsch: weiße Butter) schmeichelt der blau gekochten Forelle – sie verdankt ihre besondere Note u.a. Weißwein und Weinessig.
Sogar die italienische Küche – in Deutschland beliebt wie keine andere – hat für gute Butter mannigfache Verwendung. Denn wer meint, jenseits der Alpen werde ausschließlich mit Olivenöl gekocht, der irrt sich gewaltig. Nicht ausschließlich, aber insbesondere in Norditalien genießt man seine Pasta gerne pur nur mit geschmolzener Butter und fein geriebenem Parmesan. Ein echter Klassiker der „Cucina Italiana“sind Pasta oder auch Gnocchi in Salbeibutter. Die Zubereitung letzterer ist an sich einfach, verlangt aber Fingerspitzengefühl: Wichtig ist, dass frischer Salbei erst spät zur Butter hinzugefügt wird – am besten, wenn sie schon ein wenig in der Pfanne bräunt.