Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ehrenamtliche des UnstrutHainichKreises beim Ball in Oberdorla
Landkreis feierte im Haus Vogtei die Ehrenamtsgala – Die ältesten Ausgezeichneten kamen aus Menteroda
Das Jugendblasorchester Südeichsfeld umrahmte ebenso wie die Linedancer aus der Vogtei den Ehrenamtsball des Landkreises am Wochenende in Ober dorla. 310 Ehrenamtliche und ihre Partner waren geladen. Die Kreisverwaltung sieht diesen Abend als Dank an die vielen tausend Ehrenamtlichen im Land kreis. UnstrutHainichLandrat Harald Zanker (SPD) monierte, dass mittlerweile viele staatliche Aufgaben aufs Ehrenamt abgewälzt würden. „Ohne Ehren amt würden auch bei uns viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zusammenbrechen.“
OBERDORLA. Die kleine Josie aus Oberdorla stand stellvertretend für ihre Mutter Mandy Göbel auf der Bühne im Haus Vogtei. Gesucht war die Jüngste im Saal bei der Gala für die Ehrenamtlichen des Landkreises.
Mandy Göbel, Josies Mutter, ist einer der Aktivposten in Sachen Sport in der Vogtei und im Landkreis, aktiv für die Turner des Sportvereins Langula, mit denen sie keine 40 Stunden später ein großes Turnfest ausrichteten wollte, und für den Förderverein der Grundschule Vogtei in Oberdorla. Zudem gehört sie dem Vorstand des Kreissportbundes an.
Tausende Ehrenamtliche gebe es im Unstrut-Hainich-Kreis, schätzt Jessica Motz von der bei der Kreisverwaltung angesiedelten Ehrenamtsagentur. Nur ein Bruchteil derer konnte für Freitagabend nach Oberdorla eingeladen werden. „Wir versuchen, jedes Jahr andere Vereine einzuladen. Das Interesse an der Gala ist nach wie vor groß. Manche Vereine, die in den vergangenen Jahren dabei waren, aber dieses Mal nicht eingeladen wurden, haben enttäuscht bei uns nachgefragt“, sagt Jessica Motz.
Landrat Harald Zanker (SPD) will die Veranstaltung als Dank an alle Ehrenamtlichen im Landkreis verstanden wissen. „Bei Ehrenamt denkt man zuerst an Feuerwehr und Sportverein. Aber es gibt fast keinen Bereich unseres Lebens mehr, der ohne Ehrenamt funktioniert. Im Gegenteil: Mittlerweile werden staatliche Aufgaben auf das Ehrenamt abgewälzt“, sagte er. Was allerdings auffiel, das war der hohe Altersdurchschnitt der
Gäste der Gala. Für viele ist Ehrenamt Ehrensache. So bei den Brehms in Menteroda. Beide standen – das war Zufall – auf der Bühne im Haus Vogtei.
Gefragt war nach den Ältesten der 310 Gäste im Saal. Edeltraud Brehm ist 83, ihr Mann Friedel 85. Beide gaben sich schon äußerlich als Bergleute zu erkennen. „Mein Mann war Bergmann, hat über und unter Tage gearbeitet und hat das Museum
mit aufgebaut“, erzählt Edeltraud. Beide zusammen haben den Bergmannschor mit aus der Taufe gehoben, waren bis vor Kurzem auch aktive Sänger.
Nun geht es gesundheitlich nicht mehr so gut. Friedel ist deshalb auch aus dem Vorstand des Kleingartenvereins „Glückauf“zurückgetreten und ist mittlerweile zum Ehrenmitglied ernannt. „Unseren Garten wollen wir so lange es geht behalten,
auch wenn ich nur noch Marmelade kochen kann“, sagt die 83Jährige, die im kommenden Jahr mit ihrem Mann eiserne Hochzeit feiern möchte.
Obwohl erst 27 Jahre jung, blickt der gebürtige Bad Langensalzaer Manuel Wand schon auf 13 Jahre Ehrenamt zurück. Gleich nach seiner eigenen Jugendweihe habe er sich für den Freundeskreis Jugendarbeit und Jugendweihe Unstrut-Hainich
engagiert. „Eigentlich schon mit meiner eigenen Jugendweihe, bei der ich für die Teilnehmer aus der Wiebeckschule die Dankesrede gehalten habe“, sagt er.
Heute lebt er in Eisenach, ist Sozialarbeiter, aber eine feste Stütze im Team von Vereins-Geschäftsführerin Monika Ortmann.
● Mehr Fotos im Internet unter: www.muehlhausen.tlz.de