Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Bergmann erlöst den VfB zwölf Sekunden vor Schluss

27:26 gewinnen die Mühlhäuser in einem hochklassi­gen und dramatisch­en Spiel gegen den ThSV Eisenach II

- VON SEBASTIAN FERNSCHILD

MÜHLHAUSEN. Normal kann der VfB anscheinen­d nicht. In einem wieder mal großem Krimi holt sich der VfB gegen die zweite Mannschaft des ThSV Eisenach beim 27:26 die zwei Punkte und hätte den Sieg fast noch hergeschen­kt. Dass es in der zweiten Halbzeit wieder mal nichts für schwache Nerven war, hatten sich die Hausherren selbst zuzuschrei­ben, denn im ersten Durchgang sah es zunächst nach einem ruhigen Freitagabe­nd aus.

Die Männer von Marco Lang starteten wie die Feuerwehr und es war deutlich zu sehen, dass sie sich für die Niederlage in Behringen bei den Fans entschuldi­gen wollten. Schnell stand 3:0 für den VfB und nach einem Doppelschl­ag von Lukas Mechyr führte die Lang-Sieben 6:2. Von Eisenach kam zu Beginn der Partie erschrecke­nd wenig. Die harmlosen Würfe blieben entweder in der Deckung hängen oder waren für den blendend aufgelegte­n Adrian Winkler im VfB-Tor ein gefundenes Fressen. „Das Spiel war auf einem hohen Niveau und war für die Zuschauer ein geiles Spiel. Die erste Halbzeit haben wir eigentlich souverän agiert, haben dann aber wieder aufgehört konzentrie­rt zu bleiben. Acht Tore müssen wir auch souverän verteidige­n können zumindest Eisenach nicht wieder rankommen lassen. Im zweiten Durchgang hatten wir auch Glück, dass Eisenach nicht in Führung gegangen ist. Ansonsten bin ich mit meiner Leistung zufrieden und glücklich über die zwei Punkte. Mittlerwei­le sind Spiele gegen Eisenach wie jedes andere, weil ich mich mit Eisenach nur noch familiär und beruflich verbunden fühle“, so der Ex-Eisenacher Adrian Winkler, der mit seinen Paraden unter anderem ein Garant für den Sieg war und das Torhüterdu­ell mit Eisenachs Sebastian Brand, der auch in der 2. Bundesliga im Kasten steht, gewann.

Der VfB zog bis auf 12:4 davon, doch dann schlich sich unverständ­licherweis­e der Schlendria­n ein. Womöglich war der Vorsprung zu groß und der VfB wog sich in Sicherheit. Ein großer Fehler, denn die bis in die Haarspitze­n motivierte­n Eisenacher, die sogar Benjamin Trautvette­r, jahrelange­r Kapitän der Bundesliga-Mannschaft, reaktivier­ten. Am Kreis und als Regisseur in der Abwehr macht Trautvette­r auch den Unterschie­d und verhalf den Eisenacher­n zu deutlich mehr Stabilität. So kamen sie bis zur Halbzeit auf 16:15 heran.

Zwar konnte der VfB nach dem Wechsel auf 18:15 erhöhen, Eisenach ließ sich aber nicht abschüttel­n und war beim 19:19 durch Trautvette­r wieder dran. Felix Fick, der wieder einmal ein ganz starkes Spiel machte, netzte zweimal hintereina­nder von der ungewohnte­n rechten Seite energisch ein. Bis in die letzte Minute hinein blieb das Spiel auf Messers Schneide. Eisenach hatte zweimal die Chance, selbst in Führung zu gehen. Wer weiß, wie das Spiel ausgegange­n wäre, wäre ihnen das gelungen. So blieb es den elffachen Torschütze­n Markus Bergmann vorbehalte­n, zwölf Sekunden vor Schluss den Siegtreffe­r zu erzielen. Die knapp 400 Zuschauer brüllten gemeinscha­ftlich ein lautes „Ja“heraus.

„Das war ein glückliche­r, aber verdienter Sieg. Wir haben viel investiert und die Eisenacher insbesonde­re in der 1. Halbzeit vor große Schwierigk­eiten gestellt“, stellte VfB-Trainer Marco Lang nach dem Sieg fest.

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Von Eisenachs Deckung ließ sich Markus Bergmann nicht stoppen. Der blendend aufgelegte Rückraumsc­hütze machte mit seinem elften Tor Sekunden vor Schluss den umjubelten VfB-Sieg gegen die ThSV-Reserve perfekt. Foto: Sascha Willms

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