Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Himmelfahrt im Glauben und im Flugzeug
Kaiserwetter lockt Tausende zum Vatertag raus in die Natur – Viele Angebote vom Gottesdienst in Volkenroda bis zum Flugplatzfest in Bad Langensalza
LANDKREIS. Im ganzen Unstruthainich-kreis waren am Himmelfahrtstag Tausende Menschen bei sommerlichem Wetter in der Natur unterwegs.
Beliebt bei Wanderern, Radfahrern und Fuhrwerken war auch dieses Jahr wieder der Rennstieg nahe Kammerforst. Am Versorgungspunkt an der einstigen Antoniusherberge stärkten sich Tausende, bevor sie weiter zum Reckenbühl, auf das Schildchen bei Langula sowie in den benachbarten Wartburgkreis weiterzogen.
In Volkenroda gedachten vor allem viele Familien des christlichen Ursprungs von Himmelfahrt mit einem Gottesdienst an der Volkenrodaer Eiche. Eingeladen hatten die Pfarrer Albrecht Schödl aus Volkenroda, Frank und Pfarrerin Katharina Freudenberg aus Schlotheim, Thomas Reim aus Sondershausen und Pfarrer Michael Bornschein. Der Rektor des Pastoralkollegs am Kloster Drübeck (Südharz) thematisierte in seiner Predigt den Mitgliederverlust der christlichen Kirchen in Deutschland und kritisierte in diesem Zusammenhang die Streichung von Pfarrstellen in den Gemeinden.
Bornscheins Vater, der ehemalige Superintendent in Bad Frankenhausen, Dieter Bornschein, weilte als Ehrengast unter den Gläubigen. Kantor Rüdiger Löwer leitete die Kirchenmusiker der verschiedenen Gemeinden, während die Landfrauen aus Körner wieder die Luftballons mit den Namenskärtchen für die Kinder vorbereiteten.
Auf dem Flugplatz in Bad Langensalza nahmen die Mitglieder des Flugsportvereins „Otto Lilienthal“die Himmelfahrt einmal mehr wörtlich. Zu ihrem Flugplatzfest, zu dem jährlich Hunderte Gäste strömen, gingen sie mit Ultraleicht- und Segelfliegern in die Luft. Zum Selbstkostenpreis konnten Luftfahrtfans mitfliegen, während die Sektion Modellflug atemberaubende Luftakrobatik zeigte.
„Flugplätze gibt es ja viele, aber mit dieser wunderschönen Landschaft im Hintergrund ist der hier einfach der Schönste“, meinte Tilman Mahkorn aus Bergisch Gladbach, der wie andere Modellflieger aus ganz Deutschland und Holland jedes Jahr kommt.
Die Piloten konnten auch dieses Jahr wieder alle Kunststücke in allen Höhen zeigen, weil eine drohende Höhenbeschränkung in der Luftfahrtverordnung in letzter Minute gekippt wurde. „Es wurde eine Lösung gefunden, alles hat sich zum Positiven gewendet“, sagte der zweite Vorsitzende, Andreas Trümper.
Wie an vielen Anlaufpunkten zum Vatertag gab es auch auf dem Flugplatz Live-musik, eine Hüpfburg für die Jüngsten sowie reichlich Bratwürste und Bier.