Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ideensammeln in der Sauna
Interview: Maik Scholkowsky, einer der Hauptorganisatoren der Pflaumenblüte, zum dreitägigen Fest und dem Programm auf den Bühnen
MÜHLHAUSEN. Zum vierten Mal wird über Pfingsten die Pflaumenblüte gefeiert. Wir sprachen mit Maik Scholkowsky, der mit seiner Agentur zu den Hauptorganisatoren des Festes gehört.
Herr Scholkowsky, ist die Tinte unter den Künstlerverträgen schon trocken?
Ja. Ende Februar hatten wir alles eingetütet. Die Verträge mit City waren die letzten, die unterschrieben wurden.
Wie haben Sie ausgewählt?
Ich kenne sie aus meiner Arbeit beim Radiosender SAW, hatte über die Agentur schon mal mit ihnen zu tun. Und ich habe, wenn ich in Mühlhausen bin, immer auch mit diesem und jenem gesprochen, um herauszufinden, was die Leute so wollen.
Und: Was wollen die Leute?
Die Schlagernacht entstand auf diese Weise in der Sauna und die Verpflichtung von Wolf Maahn. Der Wunsch nach ihm kam übrigens aus der regionalen Musikerszene.
Warum spielt City am Freitagabend so spät, erst ab 23 Uhr?
Freitag ist Arbeitstag. Viele Gäste kommen spät weg, haben 100 Kilometer und mehr Anreiseweg. Für das Konzert wird auch die überregionale City-fan-szene erwartet. Das ist es ja auch, warum wir die Pflaumenblüte machen: Wir wollen Mühlhausens Bekanntheitsgrad erhöhen. Und wir wollten auch an unsere Händler denken.
Das heißt?
Schließlich bezahlen sie das Ganze und machen in der letzten Stunde immer guten Umsatz. Das wäre wohl nicht der Fall, hätte man nach City noch eine weitere, nicht so legendäre Band und davor möglicherweise noch eine längere Umbaupause.
Wie schwer war es, die Händler fürs Fest zu gewinnen?
Eigentlich gar nicht. So viele Bowle- und Cocktail-anbieter, wie sich bei uns beworben haben, können wir gar nicht stellen. Wir haben darauf geachtet, dass vieles frisch angeboten wird. Das wird klappen.
Wie viele Menschen passen vor die Bühne am Untermarkt?
Ich schätze, 8 000 bis 10 000. So viele waren es auch 2015 zur Stadtshow und beim Auftritt von Laith Al-deen.
Apropos Stadtshow. Warum fehlt die in diesem Jahr?
Wir wollen immer etwas Neues bieten. Zwei Jahre lang hatten wir sie im Programm, jetzt dafür die Schlagernacht. Dennoch ist die Stadt bei dem Fest auch auf und neben den Bühnen vertreten – ob durch die Tanzgruppe aus dem Mehrgenerationenhaus, die 3K Theaterwerkstatt oder andere Vereine und regionale Künstler.
Hat sich etwas am Sicherheitskonzept geändert?
Nein. Wir bauen auf Bewährtes. Wir haben auch keine Bühnen, wo es nur Monokultur gibt oder sich Konflikte entwickeln können. Wir bieten eher das Programm für die ganze Familie. Die letzten Jahre haben gezeigt: Unser Publikum ist ein ziemlich diszipliniertes. Trotzdem sind Polizei und Ordnungsamt unterwegs, und wir haben unseren eigenen Sicherheitsdienst.