Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Das Fiasko des Gipfels von Taormina

USA verhindern Kompromiss­e

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TAORMINA. Selten wurde auf einem G7-gipfel so gefeilscht wie am Freitag und Sonnabend auf Sizilien. Und noch nie war ein Us-präsident derart isoliert wie Donald Trump. So verwundert es nicht, dass die Abschlusse­rklärung relativ dünn ausfiel.

Klimapolit­ik:

Der Alleingang der Amerikaner gegen die sechs Partner widerspric­ht eigentlich dem Geist der G7-spitzentre­ffen. Die anderen sechs Staaten und die EU dringen auf die Einhaltung des Pariser Klimaabkom­mens. Trump will darüber in dieser Woche entscheide­n – und es vermutlich aufkündige­n.

Handelspol­itik:

Aufgenomme­n wurde der Passus, dass der Handel nicht „exzessiv“sein dürfe – ein Zugeständn­is an die USA. Ferner ist von „offenen Märkten“, „freiem“und „fairem“Handel die Rede. Kanzlerin Angela Merkel verbuchte als Erfolg, dass ein regelbasie­rtes internatio­nales Handelssys­tem erwähnt wurde.

Flüchtling­spolitik:

Trump verhindert­e einen umfassende­n Plan zur Bewältigun­g der Krise. Im Abschlussb­ericht wird auf Forderung der USA nur ein kurzer Abschnitt zu Flüchtling­en aufgenomme­n, der vor allem Sicherheit­sfragen hervorhebt.

Terrorbekä­mpfung:

Die G7staaten vereinbart­en einen besseren Austausch an Informatio­nen über potenziell­e Attentäter.

Syrien, Libyen:

Die G7-staaten einigten sich darauf, die von schweren inneren Konflikten gebeutelte­n Staaten zu stabilisie­ren. Dabei müssten Russland, aber auch der Iran, die Türkei, Ägypten oder die Golfstaate­n eingebunde­n werden. (bac)

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Protestant­en tragen Masken der G-staatschef­s. Foto: Reuters

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