Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Vom bezugsfert­igen Gutshof bis zum Geschäftsh­aus

17 Thüringer Immobilien kommen Ende August unter den Hammer – Die teuerste kostet mindestens 350 000 Euro

- VON SIBYLLE GÖBEL

ERFURT. Für Naturliebh­aber ist dieses Objekt schlicht ein Traum: In Volkerode im Landkreis Eichsfeld sucht der ehemalige Gutshof, bebaut mit einem Einfamilie­nhaus im Fachwerkst­il, überdachte­m Freisitz sowie Remise, einen neuen Besitzer.

Das gepflegte Grundstück, das auch noch über einen mit großen Naturstein­en eingefasst­en Schwimmtei­ch verfügt, ist eine von 17 Thüringer Immobilien, die Ende August bei den Herbstaukt­ionen der Sächsische­n Grundstück­sauktionen AG unter den Hammer kommen. Das Mindestgeb­ot liegt bei 220 000 Euro. Doch dafür muss der künftige Eigentümer nicht mehr viel Geld in die Hand nehmen, um das Ensemble zu nutzen. Gebaut zwischen 1850 und 1880, wurde es 1992 kern-und 20 Jahre später ergänzend teilsanier­t, so dass allenfalls noch geringfügi­ger Renovierun­gsbedarf besteht.

Der Gutshof ist zugleich eines der imposantes­ten Objekte, die bei den beiden Versteiger­ungstermin­en zu haben sind. Insgesamt 125 Immobilien in Thüringen, Sachsen, Sachsen-anhalt und Bayern mit einem Auktionsli­mit von rund 5,5 Millionen Euro werden versteiger­t – unter anderem im Auftrag privater und kommerziel­ler Eigentümer, von Kommunen und Insolvenzv­erwaltern, der Deutschen Bahn und der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben.

Zu den eher exotischen Objekten zählen eine Wagenricht­halle der Deutschen Bahn in Zwickau, die 1923 erbaute, reich verzierte Villa eines Handschuhf­abrikanten in Zittau sowie eine ehemalige Jugendherb­erge in Neuhaus am Rennweg nebst fünf Bungalows und Garagen.

Dieses Objekt – Mindestgeb­ot: 29 000 Euro – steht leer und ist in einem derart erbarmungs­würdigen Zustand, dass der Abriss von mindestens zwei Bungalows empfohlen wird. Nicht alle Tage wird bei einer Immobilien­auktion auch ein knapp 28 000 Quadratmet­er großes ehemaliges Bahngeländ­e wie das in Suhl angeboten: Darauf steht unter anderem ein Lokschuppe­n in Form eines Viertelkre­ises, der allerdings derzeit ebenso wie Teilfläche­n an einen Hundesport­verein vermietet ist. Das Mindestgeb­ot liegt bei 25 000 Euro.

Einen Erlös von wenigstens 95 000 Euro soll ein denkmalges­chütztes Mehrfamili­enhaus im Römhilder Ortsteil Eicha (Landkreis Hildburgha­usen) einbringen. Es besticht vor allem durch seine Fachwerkfa­ssade mit verputzten Ausfachung­en, es steht aber momentan leer.

Die teuerste der Thüringer Immobilien ist ein Gebäudekom­plex, bestehend aus einem Wohn- und Geschäftsh­aus sowie einem gewerblich genutzten Anbau, in Straußfurt im Landkreis Sömmerda. Mindestens 350 000 Euro muss der neue Besitzer dafür berappen. Hauptmiete­r ist derzeit ein Fleischund Wurstwaren­produzent, der in einem Gebäudetei­l einen Werksverka­uf betreibt. Dem Nachwendeb­au wird ein „ordentlich­er Zustand“attestiert.

Weitere Thüringer Objekte befinden sich unter anderem in Kapellendo­rf (Weimarer Land), Zella-mehlis, Gera und Altenburg. Die Auktionen finden am 25. August in Leipzig und am 29. August in Dresden statt.

Bei den Sommeraukt­ionen im Mai hatte die Sächsische­n Grundstück­sauktionen AG, die auch eine Repräsenta­nz in Erfurt hat, das bislang höchste Ergebnis in ihrer Unternehme­nsgeschich­te erzielt. Damals wurden 87 Immobilien für insgesamt mehr als 6,8 Millionen Euro versteiger­t – darunter ein Hotel in Bad Klosterlau­snitz.

 ??  ?? Zu den Gebäuden, die in Thüringen zur Versteiger­ung stehen, gehört ein Wohn- und Geschäftsh­aus in Straußfurt (unten), ein denkmalges­chütztes Mehrfamili­enhaus in Römhild (oben links) und ein Gutshof in Volkerode. Foto: Sächsische Grundstück­sauktionen AG
Zu den Gebäuden, die in Thüringen zur Versteiger­ung stehen, gehört ein Wohn- und Geschäftsh­aus in Straußfurt (unten), ein denkmalges­chütztes Mehrfamili­enhaus in Römhild (oben links) und ein Gutshof in Volkerode. Foto: Sächsische Grundstück­sauktionen AG
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